Iris Fischer - Finde in deine Herzraumessenz
Der Schöpfer deines ureigenen Lebens sein. Dein wahres authentisches Sein entfesseln. Ein stimmiges Leben für deine sensible Seele kreieren. So dass dein Herz in seiner Tiefe berührt wird. 
                 

Sensible Seele Blog - Liebe & Angst


Inhaltsverzeichnis:


  • Die Angst, geliebt zu werden
  • Die Angst beider Dualseelen
  • Warum wir die Sehnsucht lieben und ihre Erfüllung fürchten
  • Was wir unter Liebe verstehen
  • Warum wahre Liebe niemals weh tut
  • Wie unser Ego uns dazu verführt, aus unserem Herzen fernzubleiben - Teil 1
  • Wie unser Ego uns dazu verführt, aus unserem Herzen fernzubleiben - Teil 2


Die Angst geliebt zu werden



Die Angst geliebt zu werden. Dieser Satz hört sich erst einmal sehr seltsam an. Trifft aber auf viel mehr Menschen zu als man allgemein glauben würde. Denn die Angst davor, die wahre Liebe tatsächlich zu finden und von diesem anderen Menschen wahrhaftig zutiefst bedingungslos geliebt zu werden, erkennt man meist über eine sehr lange Zeit seines Lebens gar nicht. Obwohl viele Menschen zwar auf der Suche nach der wahren Liebe sind, es dann aber nicht zulassen, annehmen und glauben können, wenn sie ihr wirklich begegnen. Denn die wahre Liebe erschüttert einen bis in die Grundfeste der eigenen Seele. Tief bis in den innersten Kern. Sie bringt alles ins Wanken, an das man bisher zutiefst geglaubt hat. Und wovon man bisher felsenfest überzeugt war, dass genau das das "richtige" für einen ist. Nun wird man eines Besseren belehrt. Und die wahre Liebe hält Einzug ins eigene Herz. Sie nistet sich klammheimlich ein, schleicht sich gar unbemerkt durchs Schlupfloch in der Hintertür und umgeht somit das scharf bewachte "Sicherheitssystem" des eigenen Verstandes an der Vordertür. Denn das einzige, was Seelenpartner und Dualseelen davon abhält, sich verbindlich aufeinander einzulassen, ist tiefsitzender Widerstand aus Angst. Und ein genau deshalb verschlossenes Herz.

Die Angst bedingungslos geliebt zu werden, hat dabei nichts damit zu tun dass man Angst hätte eine Beziehung oder Partnerschaft zu führen. Nein – denn man hat ja sehr wohl Beziehungen und Partnerschaften. Nur der Haken dabei ist, es erfüllt, befriedigt und sättigt einen dann nicht in der Tiefe. Sondern es plätschert alles nur an der Oberfläche dahin. Selbst wenn man von sich selber meint, wahrhaftig und tief zu lieben. Die Fähigkeit tief und intensiv zu lieben ist sehr wohl vorhanden. Nur verwechselt man dann seine vermeintliche Liebe oft mit dem Wunsch, vom anderen zutiefst und innig geliebt zu WERDEN. Denn man „braucht“ diese Liebe von außen dann für sich. Nämlich, um einen emotionalen und seelischen Mangel in sich zu erfüllen. Und man denkt, dass was man fühlt ist wahre Liebe. Dabei spürt man nur ein tiefes Gefühl.


Zudem verwechselt man den Fakt, dass man zwar verbindlich dem anderen gegenüber ist, aber eben nicht verbindlich zu sich selber steht, solange man "nur" faule Kompromisse lebt. Und nicht vollständig authentisch ist.


Die Angst geliebt zu werden, äußerst sich sehr oft darin, dass man lediglich On-Off Beziehungen, Wochenendbeziehungen oder auch ausschließlich Fernbeziehungen führt. Oder man beharrt auch in länger bestehenden Beziehungen oder einer bereits verbindlichen Partnerschaft auf getrennte Wohnungen beider Partner.


So KANN der andere einem seelisch und emotional überhaupt nicht konstant zu nahe kommen. Da man immer einen gebührenden Abstand zwischen sich hat. Obwohl man sehr oft auch damit nicht wirklich glücklich ist. Und der andere das vielleicht so auch gar nicht will. Zudem wird eine vielleicht doch entstehende intensive und tiefgehende seelische und emotionale Nähe, Innigkeit und Intimität zwischen beiden immer wieder abgebrochen und unterbrochen, solange einer von beiden immer wieder aus dem bestehenden engen und innigen Kontakt und einem gemeinsam stattfindenden Leben ausbricht, indem er sich in sein eigenes Leben - das vielleicht noch an einem anderen und weiter entfernten Ort stattfindet - zurückzieht und die tägliche Nähe oder den täglichen Kontakt zum anderen mit fadenscheinigen Gründen tunlichst vermeidet.


Oder die Beziehung oder Partnerschaft befindet sich in einem ständigen „Schwebezustand“. Weil einer der beiden oder sogar beide, sich nicht verbindlich auf den anderen einlassen können. Obwohl sie es sehr wohl wollen.


Auch gibt es etliche, die sich auf Affären mit bereits gebundenen Menschen einlassen. Und sich dann wundern, dass diese Menschen ihre festen Partner / Partnerinnen nicht verlassen wollen. Auch das ist Angst vor Nähe. Denn derjenige der sich in einer festen Bindung befindet, ist ja für den der sich außerhalb dieser Partnerschaft befindet nicht wirklich greifbar und erreichbar. Dazu kommt, das derjenige der sich IN einer bestehenden Beziehung oder Partnerschaft befindet und zusätzlich eine „Affäre“ eingeht – die „Ausrede“ vor sich selber hat, DASS er ja in einer festen Bindung ist. Und sich aus diversen Gründen eben nicht von seinem Partner / Partnerin wirklich trennen kann. Wahre bedingungslose Liebe ist das dann aber dennoch nicht. Denn sonst würde man sich nicht auf einen Menschen außerhalb seiner eigenen Beziehung und Partnerschaft einlassen. Wenn es sich IN dieser Beziehung bzw. Partnerschaft aber nur um „oberflächliche“ Gefühle handelt die nicht wirklich in die Tiefe gehen - und die tiefen und intensiven Gefühle bilden sich außerhalb in der „Affäre“ - ist die bestehende Beziehung bzw. Partnerschaft sozusagen der „Puffer“ zwischen sich selbst, seinen eigenen tiefen Gefühlen und den tiefen Gefühlen die einem von der Person von außen entgegengebracht werden. Da diese tiefen und wahren Gefühle gravierende Ängste in einem auslösen und antriggern (können).


Per Resonanzgesetz treffen immer genau DIE beiden Menschen aufeinander, die haargenau zusammenpassen. Und sich in ihrem emotionalen und seelischen Mangel dann ergänzen. Solange man diesen inneren Mangel aber nicht bewusst erkennt, wird man niemals etwas daran ändern. Auch kommt es auf die individuelle Leidensfähigkeit eines Menschen an. Wie lange er eine solch unbefriedigende Situation für sich ertragen, durchhalten und aushalten kann.


Angst vor Nähe ist ein sehr deutliches Zeichen dafür, dass man die Angst in sich trägt, wirklich und wahrhaftig bedingungslos geliebt zu werden.


Weil man Angst hat, nicht gut genug zu sein. Es dem anderen nicht recht machen zu können. Weil man es nicht kennt, bedingungslos geliebt zu werden. Man kennt es nicht, von seinem Partner / seiner Partnerin einfach so angenommen zu werden wie man ist. Man kennt es nicht, dass man einfach sein darf wie man ist. Ohne Kritik oder Vorwürfe zu ernten. Ohne negativ oder als "falsch" bewertet zu werden. Ohne sich für den anderen ändern zu sollen. Und ohne Ansprüche und Erwartungen des Partners / der Partnerin erfüllen zu müssen, weil man schon als Kind nicht so sein durfte wie man ist. Bereits da war man gezwungen, die Forderungen, Bedingungen und Erwartungen der eigenen Eltern zu erfüllen. Ob man wollte oder nicht. Man musste sich also von Kindheit an verbiegen. Und so verbiegt man sich natürlich auch für seine Partner / seine Partnerinnen. Weil man es nicht anders kennt.


Automatisch erwartet man, dass die anderen von außen einem den inneren Mangel erfüllen. Und wundert sich, dass das nicht funktioniert.


Man lebt oft über lange Zeit nur „oberflächliche“ Beziehungen oder eine vermeintliche Partnerschaft. Die einen in der Tiefe nicht erreichen. Die das Herz und die eigene Seele nicht wirklich bewegen und intensiv berühren. Obwohl man sich unglaublich genau danach sehnt.


Wenn man Angst hat wahrhaftig und bedingungslos geliebt zu werden, bedeutet das dass man der Liebe nicht vertraut. Dass man sich selbst – seiner eigenen Wahrnehmung, seinem eigenen Urteilsvermögen oder seiner eigenen Entscheidungsfähigkeit - nicht vertraut. Oder dass man gar der irrigen Meinung ist, dass man selber gar nicht lieben kann. Da man in seiner Vergangenheit Dinge erlebt hat, die einen an der wahren Liebe zweifeln lassen. Weil man sich vielleicht im Stich gelassen fühlt.


Die Angst vor Nähe und somit die Angst geliebt zu werden, hat IMMER die Ursachen und Gründe in negativen Erfahrungen und tiefen Verletzungen in der Liebe.


Angst vor Nähe bzw. die Angst geliebt zu werden, äußerst sich oft darin, dass man unbewusst seine bestehende Beziehung oder Partnerschaft immer wieder sabotiert. Man testet den Partner / die Partnerin regelrecht aus, wo deren Grenzen sind. Wieviel er oder sie sich gefallen lässt, bis aktive Gegenwehr entsteht.


Oft erkennt man zwar bei anderen Menschen – auch bei eigenen Partnern / Partnerinnen sehr genau - wenn bei diesen Menschen die Angst vor Nähe oder auch Bindungsangst vorhanden ist. Aber bei sich selbst ist einem das meist nicht bewusst. Man sieht oder spürt nur, dass der Mensch den man da an seiner Seite hat, (vielleicht urplötzlich) emotional nicht (mehr) wirklich erreichbar für einen ist. Dass man nicht (mehr) das von diesem Menschen bekommt, was man sich so sehnlichst wünscht. Nämlich wahrhaftig und bedingungslos geliebt und angenommen zu werden. Einfach sein zu dürfen wie man ist.


Auch kann es sein, dass sich beide scheinbar immer wieder "entfremden", da sich der angstbehaftete Partner innerhalb seines Sabotage-Verhaltens immer wieder um 180 Grad dreht. Und dann eben nicht mehr zugewandt und liebevoll und zärtlich ist und seine ganze Liebe schenkt, sondern sich abweisend, nüchtern und kalt und egoistisch gibt.


Dass man vielleicht aber auch selbst für den anderen nicht wirklich emotional erreichbar ist, bleibt erst einmal lange Zeit im Dunkeln verborgen. Das sind dann die „blinden Flecke“ des eigenen Seelen- und Gefühlslebens. Die man nur dann erkennt, wenn ein anderer Mensch sie einem spiegelt. In dem Fall der eigene Seelenpartner oder das Dual.


Vor allem wenn man SICH SELBST in der eigenen Tiefe oft emotional nicht erreicht! Wenn man sich sich selbst in der Tiefe verweigert und seine wahren Gefühle zu spüren.


Wenn zwei Menschen aufeinander treffen die beide auf ihre eigene Art Angst haben geliebt zu werden, wird es erst einmal schwierig. Deutliche Anzeichen dass man unter der Angst geliebt zu werden leidet, sind unter anderem:



  • Permanente innere Unzufriedenheit
  • Sobald einem ein anderer Mensch emotional und seelisch zu nahe kommt, geht man sofort auf Abwehr, was sich auch in ständiger Gereiztheit und Genervtheit äußern kann
  • Man glaubt man wäre vermeintlich nicht gut genug um wirklich und wahrhaftig bedingungslos geliebt zu werden
  • Man zieht sich immer wieder von anderen Menschen zurück oder man meidet von vornherein die Nähe, bleibt also immer auf einem gewissen Sicherheitsabstand
  • Man führt nur oberflächliche Beziehungen, die einen emotional und seelisch in der Tiefe nicht erreichen – bekommt aber dann auch keine wahre Liebe zurück
  • Man gibt ständig vermeintlich Liebe, erhält aber dabei nur wenig Liebe zurück
  • Per Resonanzgesetz zieht man immer die Menschen an, die ebenfalls Angst vor Nähe haben und sich deshalb ebenso abwehrend verhalten. Da diese Menschen ebenfalls nicht wirklich Liebe geben können. Aber sie ja dennoch geliebt werden WOLLEN
  • Das permanente undefinierbare Gefühl, dass einem etwas Elementares fehlt im Leben
  • Man befindet sich in ständiger emotionaler Abhängigkeit, WEIL man ja geliebt werden will, auch wenn einem das nicht bewusst ist
  • Hinzukommende Verlustangst bei Menschen die einem wichtig sind
  • Wenn etwas zwischenmenschlich nicht so funktioniert wie man es gerne hätte, zieht man sich beleidigt, wütend oder frustriert zurück - bis hin zum Kontaktabbruch aus Enttäuschung, weil man vom anderen nicht das bekommt, was man von ihm erwartet
  • Die Sucht danach, geliebt zu werden
  • Man ist selbst nicht in der Lage, Liebe die man von anderen bekommt zu empfangen, anzunehmen und zuzulassen
  • Man schafft es nicht, sich wirklich auf die wahre Liebe einzulassen weil einem die Intensität und Tiefe dieser Gefühle massive Angst einjagt
  • Auch kann es sein dass man körperliche Nähe meidet - wie Umarmungen, Hand in Hand spazieren zu gehen usw.
  • Man scheut eventuell Berührungen jeglicher Art
  • Man ist eventuell jahrelang „unfreiwillig“ Single


Angst vor Nähe und die Angst von der wahren Liebe wirklich tief berührt zu werden, lässt einen immer dann flüchten, wenn es emotional „gefährlich“ für einen selbst wird.


Folgt dann der andere dem Flüchtenden, wird das ganze noch schlimmer. Da der „Flüchter“ dann noch mehr Angst bekommt. Und sich in seine Angst im Übermaß hineinsteigert. Emotional oder räumlich noch weiter weg flieht. Sich in Schweigen hüllt, nicht auf Kontaktversuche reagiert und den anderen regelrecht ignoriert. Schlimmstenfalls zeitenweise den Kontakt vollkommen verweigert und sich einfach „tot“ stellt.


Wenn zwei Menschen Angst vor Nähe und Angst davor haben von der Liebe wirklich und wahrhaftig tief berührt zu werden, wird es immer Nähe-Distanz-Spielchen zwischen beiden geben. Wenn dann noch die Verlustangst mitmischt, wird das ganze noch komplizierter. Da der, der darunter leidet den Flüchtenden zu verlieren, ihm immer hinterher laufen wird. Oder ihn gar ständig kontrollieren will. Schlimmstenfalls um seine Liebe "bettelt". Vertrauen (Selbstvertrauen) ist hier nicht oder zu wenig vorhanden.


Obwohl eine tiefe Liebesfähigkeit in beiden wiederum sehr wohl besteht.


Oft jagt man einem inneren „Phantom“ hinterher. Und zwar seinem inneren Bild von einem vermeintlichen „Traumpartner / Traumpartnerin“. Und deshalb sieht man den wahren Menschen nicht. Man sieht nur die äußere Fassade. Was auch der Grund ist, warum beginnende Beziehungen nach kurzer Zeit wieder scheitern. Weil das innere Bild von dem „Traummenschen“ nicht mit der Realität übereinstimmt. Und beide Menschen in Wahrheit nicht zusammenpassen. Bleibt man trotzdem mit einem solchen Menschen zusammen, fühlt die ganze Beziehung und Partnerschaft sich nicht „stimmig“ an. Immer hat man das Gefühl dass irgendetwas „falsch“ läuft. Dass etwas Elementares fehlt. Dass ein Mangel vorherrscht. Dass man etwas will, es vom anderen allerdings nicht bekommt. Ja nicht bekommen kann. Leider laufen derart sehr viele Beziehungen und (Seelen-) Partnerschaften ab. Mit vermeintlicher Liebe – die in Wahrheit nur die „Sucht“ danach ist, wahrhaftig und bedingungslos geliebt zu werden.


Auch kann es sein, dass man dermaßen Schutzmauern um sein Herz herum gebaut hat, dass man nicht in der Lage ist sich auf die Liebe vollständig einzulassen. Man kontrolliert sich selber über alle Maßen. Um nur ja nicht wieder verletzt und enttäuscht zu werden. Derweil sabotiert man sich so die ganze Zeit selbst. Und das oft über viele Jahre. Und merkt es nicht einmal. Ist aber die ganze Zeit nicht glücklich. Oder macht sich schlimmstenfalls selbst vor, glücklich zu sein. Derweil man wahres Glück in keiner Weise kennt.


Jeder Mensch hat seinen individuellen Punkt, bis zu dem er Nähe zulassen kann. Seelisch, emotional und auch körperlich. Wird dieser Punkt dann irgendwann „berührt“ und überschritten, fängt man an sich zurückzuziehen, zu flüchten und sich emotional abzugrenzen.


Je gravierender also die Angst vor Nähe bzw. die Angst geliebt zu werden ist, desto mehr blockt man innerlich die Nähe des anderen ab. Und schiebt ihn von sich weg. Trotzdem man ja geliebt werden will. Und sich sehnlichst Innigkeit, Zärtlichkeit, Nähe und wahre Intimität zwischen sich und dem Menschen an seiner Seite wünscht.

Manche Menschen scheuen auch den Blick in die Augen des Menschen den sie eigentlich über alles lieben. Weil auch dieser Blick voller Liebe sie innerlich sehr tief berührt. Und genau diese ‚Berührung’ macht immense Angst. Weil sie verletzbar und „angreifbar“ macht. Weil man sich öffnet. Sein Herz öffnet. Sich seelisch komplett "nackt" darstellt. Und sich auf intensive, tiefe, innige Nähe einlässt. Weil – sobald man sich öffnet, keine Kontrolle mehr da ist. Nicht die Liebe an sich ist es also die die Angst auslöst, sondern der Verlust der Kontrolle. Die Angst sich selber zu verlieren. Sich seinen Gefühlen einfach nur hinzugeben. Sich vertrauensvoll in das Gefühl geliebt zu werden hineinfallen zu lassen. Und diese Liebe einfach nur zu spüren und anzunehmen. Sich darauf einzulassen, wahrhaftig und bedingungslos geliebt zu werden.


Oft kennt man es schon aus der eigenen Familie nicht, dass wirkliche innige Nähe besteht. Sondern dass zwischen Eltern und Kindern – auch erwachsenen „Kindern“ – immer ein gewisser „Sicherheitsabstand“ eingehalten wird. Es gibt keine Umarmungen, keine Liebesbekundungen, keine wirkliche Ehrlichkeit, weil alles immer nur unter den Teppich gekehrt wird (weil ja auch die Wahrheit oft weh tut und man sich mit diesen emotionalen Schmerzen nicht auseinandersetzen will) und immer nur Pseudo-Harmonie.


Statt bedingungsloser Liebe und ‚angenommen zu werden’ gibt es nicht erfüllbare Erwartungen, Vorhaltungen, Bewertungen, Forderungen, Bedingungen, emotionale Erpressungen, emotionale Abhängigkeiten, nicht gerechtfertigte Kritik von Seiten der Eltern (was diese meist aus Unwissenheit, Intoleranz = Angst vor Unbekanntem, oder aus Hilflosigkeit tun), scheinbar unlösbare Konflikte zwischen erwachsenen Geschwistern usw.


Das alles ist ABWESENHEIT von wahrer Liebe. Denn niemand nimmt den anderen einfach so an wie er ist. Permanent wird erwartet dass man sich ändern und so verhalten soll wie die ANDEREN es für „richtig“ erachten.


Derweil können nicht einmal Eltern wirklich wissen was für ihre (erwachsenen) Kinder „richtig“ oder vermeintlich „falsch“ ist. Denn jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich.


Jeder Mensch kann, darf, muss und soll mit seinem freien Willen (bestenfalls aus seinem Herzen heraus) selbst entscheiden in welche Richtung er geht und in welche nicht. Was andere davon halten, ist dabei vollkommen irrelevant.


Selbst Kinder – und vor allem hochsensible – spüren bereits sehr deutlich, was sich „richtig“ und „stimmig“ für sie anfühlt. Weil Kinder noch unbedarft sind. Sie bewerten noch nicht. Auch lieben Kinder normalerweise erst einmal bedingungslos. Erst wenn sie von anderen Menschen mitbekommen dass alles mögliche – Verhalten von anderen oder auch bestimmte Situationen - automatisch bewertet wird und permanent irgendwelche Dinge erwartet und gefordert werden, fangen auch die kindlichen Bewertungen und „emotional bedürftigen“ Erwartungen an. Wenn Kinder allerdings deutlich spüren dass irgendetwas in der Familie „falsch“ läuft und nicht stimmig ist, fangen sie häufig an zu rebellieren. Um genau da gegenzusteuern. Und werden dann von den unwissenden Eltern noch bestraft. Oft auch mit direktem Liebesentzug. Viele Kinder bekommen auch nur dann Liebe von den Eltern wenn sie Leistung zeigen. Wenn sie ständig nur funktionieren. Wenn sie die (bedürftigen oder utopischen) Erwartungen erfüllen. Was oft gar nicht möglich ist. Aber weil die Kinder ja geliebt werden WOLLEN, versuchen sie immer möglichst alles perfekt zu machen. Gut genug zu sein. Wenn sie dann die Erwartungen der Eltern nicht erfüllen können und auch keine Liebe als „Belohnung“ bekommen, entwickeln sie natürlich Angst davor bedingungslos geliebt zu werden. Weil sie ja von Grund auf gar nicht GLAUBEN können dass sie es überhaupt WERT sind wirklich und wahrhaftig einfach nur geliebt und angenommen zu werden. Dieses Szenario kann sich über mehrere Generationen hinweg zurück in die Vergangenheit ziehen. Und auch nach vorne immer weitergegeben werden. Wenn dieser fatale Negativ-Kreislauf nicht ganz bewusst angehalten und durchbrochen wird.


Diese Menschen können überhaupt nicht so sein wie sie eigentlich sind. Da sie sich per se ja immer verbiegen (müssen). Weil sie ja vermeintliche Erwartungen erfüllen und es vermeintlich allen recht machen müssen. Was ja faktisch gesehen absolut unmöglich ist.


So ist es aber kein Wunder, dass es so viele Menschen gibt die Angst davor haben sich wirklich und wahrhaftig auf die wahre Liebe einzulassen. Tiefe Liebe einfach nur geschehen zu lassen. Sich in die wahre Liebe absolut bedingungslos hineinfallen zu lassen. Sich hingebungsvoll in seinen Liebesgefühlen einfach nur treiben zu lassen. Mit vollstem Vertrauen zu sich selbst und zu dem Menschen an ihrer Seite. Und zwar vollständig. Und vor allem konstant. Ohne Unterbrechung. Und ohne immer wieder zu fliehen.


Jeder Mensch hat es verdient, wahrhaftig und bedingungslos geliebt zu werden. Jeder Mensch hat das Recht, genauso sein zu dürfen wie er nun mal ist. Jeder Mensch hat das natürliche Recht absolut und vollkommen authentisch zu sein.


Niemand muss sich für einen anderen verbiegen. Und sich emotional abhängig machen. Und absolut niemand sollte Angst davor haben bedingungslos geliebt zu werden.


Denn wenn man von dem Menschen der einen wirklich und wahrhaftig absolut bedingungslos liebt, einfach nur angenommen wird wie man nun mal ist, ist dass das schönste Gefühl überhaupt.


„Bei DIR kann ich ganz ICH sein“ – ist das schönste Kompliment dass man einem anderen Menschen schenken und dass ein Mensch von einem anderen erhalten kann.

Solange man aber ein bestimmtes inneres Traum-Bild – eine Phantasiegestalt - vor Augen hat, wird man niemals den wahren Menschen hinter der Fassade sehen. Solange man in seinen emotional bedürftigen Erwartungen und Ängsten gefangen ist, wird man nicht bedingungslos lieben können.


Solange wird man immer wieder die „falschen“ Menschen für sich in sein Leben ziehen. Und solange wird man sich immer wieder verbiegen. Und faule Kompromisse für sich eingehen. Und irrtümlich ebenfalls für andere.


Die Angst geliebt zu werden ist das Resultat gravierender seelischer und emotionaler Verletzungen, falscher Prägungen und tiefer Enttäuschungen. Auch Selbsttäuschungen!


Und oft projiziert man Dinge oder Gefühle aus seiner Vergangenheit in die Gegenwart auf den Menschen in seinem Leben, der absolut überhaupt nichts damit zu tun hat und auch überhaupt nichts dafür kann. Was fatale Auswirkungen zur Folge haben kann. Da man genau diesen Menschen dann unbewusst immer wieder von sich schiebt. Und sich nicht auf diesen Menschen vollständig und wirklich einlassen kann.


Selbst wenn dieser Mensch der wundervollste Mensch der Welt ist. Und absolut perfekt zu einem selbst passt. Weil beide natürlicherweise zusammengehören.

Die Angst geliebt zu werden, macht einem in vielen Dingen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Und hält einen von dem Leben ab, dass man eigentlich leben möchte.


Nämlich ein Leben voll gegenseitiger wahrer, tiefer und bedingungsloser Liebe. Ein Leben voll inniger und intensiver Nähe, Erfüllung, Hingabe, Vertrauen und wahrer Intimität.


Dass sich wiederum nur dann bilden kann MIT gegenseitiger wahrer, tiefer und bedingungsloser Liebe. Und bedingungslosem Annehmen und absichtslosem gegenseitigem Geben und Schenken.


© Iris Fischer - www.irisfischer.net


Die Angst beider Dualseelen



Angst ist eine äußerst kraftvolle und stark bindende Energie. Die, wenn sie die Macht übernimmt, sehr negativ und destruktiv auf beide Dualseelen wirkt. Beide tragen oft viele Jahre lang tiefsitzende Ängste mit sich herum. Mal flüchtet der Kopfmensch, dann wieder der Herzmensch. Ohne dass Letzterem oft überhaupt bewusst ist, dass er es ist, der immer wieder vor dieser Verbindung flieht. Allerdings entwickelt der Kopfmensch dabei eine andere „Rückzugs- und Flucht-Strategie“ als der Herzmensch. Und beide umkreisen einander dabei, ohne sich vollständig einzulassen. Die tiefe Verbindung zwischen beiden Dualseelen ist natürlicherweise so stark, dass wirklich alles an die Oberfläche des Bewusstseins gespült und durch das wechselseitige Verhalten für beide kristallklar sichtbar gemacht wird. Auch jedes noch so versteckte und winzige Fitzelchen Angst…


Und da beide Dualseelen natürlicherweise die tiefsten Spiegel füreinander darstellen, sehen sich auch beide permanent damit konfrontiert, dass sie sich selbst und ihr wahres Sein in Wahrheit ständig umkreisen. Und sich auf sich selbst nicht verbindlich einlassen.


Leider ist es tatsächlich so, dass wir alle nicht nur eine einzige Angst in uns tragen. Sondern mehrere oder sogar viele Ängste sich summieren und zu einer einzigen riesengroßen und gewaltigen Angst verschmelzen. Was dann umso destruktiver wirkt und sowohl unser Verhalten als auch unsere Lebens- und Liebes-Qualität immens beeinträchtigt.


Einerseits dient Angst natürlich unserem Selbstschutz. Und aktiviert zurecht den Flucht-Impuls in uns, wenn reale Gefahr droht. Was aber immer noch genetisch bedingt in unseren Zellen gespeichert ist und aus den Urzeiten des Menschen stammt. Als wir noch vor realen Bedrohungen in der Natur fliehen mussten. Was heutzutage in unserer Zivilisation normalerweise nicht mehr notwendig ist. Da wir nicht mehr schutzlos ausgeliefert (mit wilden Tieren gemeinsam) in der Natur leben.


Viele Ängste, mit denen wir uns in unserer heutigen Zeit konfrontiert sehen, sind menschengemacht. Sind von Mensch zu Mensch konditioniert. Wir alle sind durch unsere ureigenen Ängste im Inneren oder gesellschaftlichen Ängsten im Außen geprägt und dadurch fälschlicherweise auf destruktives Verhalten programmiert. Angst zeigt sich dabei in vielerlei unterschiedlichen Gesichtern...



  • Angst hemmt
  • Angst blockiert
  • Angst kontrolliert
  • Angst lässt festhalten
  • Angst lässt vermeiden



Stell dir vor, all deine Ängste summieren sich und türmen sich zu einem urgewaltigen regelrechten Gebirge auf. Wie willst du gegen ein solches „Gebirge der Angst“ ankommen?


Erst einmal muss die Angst an sich bewusst gemacht werden. Damit sichtbar wird, welche einzelnen Ängste überhaupt am Wirken sind.


Dazu braucht es die immense Energie zwischen beiden Dualseelen. Es braucht die tiefe, grenzenlose Liebe beider, ohne die es überhaupt nicht möglich wäre, all diese Ängste zu besiegen. Und aufzulösen. Denn – wahre Liebe siegt immer. Wenn wir es nur zulassen. Denn Angst verhindert Elementares zwischen zwei wahrhaft Liebenden…


Bei Dualseelen sind nach meiner Beobachtung und meiner Erfahrung drei essentielle Haupt-Ängste tief im Unterbewusstsein verankert, mit denen viele „kleinere“ einzelne Ängste verbunden sind.

  

    1. Verlustangst

  • Die Angst, den anderen zu verlieren und nicht bei sich halten zu können
  • Die Angst, die Liebe an sich wieder zu verlieren
  • Die Angst, sich selbst in seinem authentischen Sein (wieder) zu verlieren
  • Die Angst, seine emotionale Freiheit zu verlieren und sich emotional abhängig vom anderen zu machen
  • Die Angst, die Kontrolle (über seine Gefühle) zu verlieren


    2. Bindungsangst


  • Die Angst, sich auf die wahre Liebe vollständig einzulassen
  • Die Angst, sich auf den anderen verbindlich einzulassen
  • Die Angst, dem anderen seelisch und emotional zu nahe zu kommen
  • Die Angst, die Erfüllung der Liebe an sich tatsächlich zuzulassen
  • Die Angst, sich verbindlich auf diesen einen einzigen Menschen festzulegen
  • Die Angst, sich vollständig und verbindlich auf SICH SELBST und sein wahres und authentisches Sein einzulassen
  • Die Angst vor der Lebendigkeit des (sinnlichen) Fühlens - die Intensität dieser Gefühle nicht zu ertragen und aushalten zu können
  • Die Angst, es vollständig zuzulassen, vom anderen wahrhaftig geliebt zu werden
  • Die Angst, seelisch und emotional (und auch körperlich) zutiefst berührt zu werden und diese tiefgehende "Berührung" nicht aushalten zu können


    3. Existenzangst

  • Die Angst, nicht gesehen zu werden wie man wirklich ist
  • Die Angst, nicht akzeptiert und angenommen zu werden, wie man wirklich ist
  • Die Angst, nicht DA SEIN zu dürfen
  • Die Angst, abgelehnt und ignoriert zu werden – nicht gewollt zu sein, irgendwie "falsch" zu sein, lästig zu sein und somit nur geduldet zu werden
  • Die Angst, wieder verletzt und enttäuscht und dadurch emotional und seelisch "vernichtet" zu werden
  • Die Angst, dass sich ernsthaft etwas verändert (Angst vor der Ungewissheit und den folgenden Konsequenzen daraus)


Und über diesen drei essentiellen Haupt-Ängsten schwebt eine einzige elementare und dominierende Angst wie eine bedrohliche, schwarze Wolke die einen umhüllt und die das gesamte authentische und lebendige Fühlen und Sein massiv beeinträchtigt...


Die Angst, nicht gut genug zu sein, um wahrhaftig geliebt zu werden, wie man ist


Dahinter steht die riesige unaussprechliche Angst, vermeintlich WERTLOS und somit NICHTS zu sein, ALLEINE zu SEIN - abgetrennt von der Liebe an sich, vom anderen und von seinem ureigenen Sein zu sein. Und dann NICHTS mehr zu FÜHLEN. Nicht die Lebendigkeit, nicht die Liebe, nicht sich selbst, nicht seine ureigenen Werte...usw...


Weshalb die meisten lieber an der Unverbindlichkeit zwischen beiden Seelenpartnern und Dualseelen festhalten, als sich absolut verbindlich ZUERST auf sich selbst in ihrem wahren und authentischen Sein und auf die tiefe Liebe in sich selbst vollständig einzulassen. Damit dann ALS ZWEITES zeitversetzt der andere folgen und sich ebenfalls vollständig verbindlich (auf den anderen und auf sich selbst) einlassen kann.


Die Angst, wirklich und wahrhaftig geliebt zu werden, wie man ist, hält viele Seelenpartner und Dualseelen davon ab, sich auf echte seelische und emotionale Nähe einzulassen.


Sie vermeiden es aus tiefsitzender Angst, vom anderen seelisch und emotional (oft genug auch körperlich) zutiefst berührt zu werden. Beide kommen dabei wiederholt bis zu einem gewissen Punkt, dann schlägt das ganze um und einer von beiden zieht sich vom anderen zurück und flieht (vermeintlich) aus dieser Verbindung. Und das permanente ungesunde unverbindliche Nähe und Distanz-Spiel zwischen beiden beginnt. Und hält so lange an, bis einer von beiden verbindlich wird.


In Wahrheit flieht man immer nur vor sich selbst. Und vor seinen eigenen tiefen Gefühlen. Man hält sich selbst und seine eigenen tiefen und intensiven Gefühle nicht aus. Weshalb man aus Selbstschutz flüchten „muss“. Und sich mit vielen Ausreden und künstlich errichteten Barrikaden, hinter denen man sich versteckt, abzulenken versucht.


Und beim anderen dann angetriggert wird, dass er nicht verbindlich gewollt wird. Dass er vermeintlich vom anderen nicht geliebt wird. Dass er es vermeintlich nicht wert ist, eine verbindliche Partnerschaft miteinander zu führen.


All diese Ängste sind per se miteinander verwoben und ineinander verschachtelt. Denn hinter jeder einzelnen Angst steckt immer noch eine andere Angst, ein anderes unterdrücktes, verdrängtes und nicht wahrgenommenes und gesehenes Gefühl.


All diese Ängste müssen erst einmal in den Fokus des eigenen Bewusstseins geholt und ins passende Licht gerückt werden. Um die Ängste dann im zweiten Schritt überhaupt bearbeiten und gezielt auflösen zu können. Hier muss immer das große Ganze gesehen werden. Mit allen Gründen, Ursachen und Zusammenhängen. Die Wurzeln der Ängste müssen bewusst ausgegraben und sichtbar gemacht werden. Denn, nur wenn wir an die Substanz gehen, kann das „Warum“ geklärt werden. Und nur, wenn wir das „Warum“ kennen, kann eine Angst tatsächlich vollständig aufgelöst werden. Sofern wir das zulassen können.


Bei Dualseelen wird durch die Flucht BEIDER immer wieder die Angst sichtbar gemacht.


Und zwar nicht nur die urgewaltige Angst an sich, sondern auch die einzelnen Ängste, die sich in diesem riesigen „Angstgebirge“ verstecken. Immer wieder wird eine der Ängste angetriggert und ragt dann aus dem Getümmel der anderen deutlich sichtbar hervor. Wenn wir nur genau hinsehen. Und unsere eigene Angst überhaupt sehen und erkennen WOLLEN.


DAS ist es nämlich, was Dualseelen sich mit Zeiten der Funkstille aus ihren immer wiederkehrenden Rückzügen, Fluchten und oft auch aus unbewusst bewusst herbeigeführten Kontaktabbrüchen GEGENSEITIG spiegeln.


Es ist NICHT das männliche Dual bzw. der Kopfmensch alleine, der diese ganzen Ängste in sich trägt.


Sondern die weiblichen Duale bzw. die Herzensmenschen tragen ganz genauso diverse destruktiven Ängste mit sich herum. Und flüchten deshalb ganz genauso vor der urgewaltigen Energie dieser tiefen grenzenlosen Liebe. Weil sie einfach nackte und pure Angst in sich verankert haben, die ihnen oft gar nicht bewusst ist.


Und selbst wenn die diversen Ängste bewusst sind, besteht oftmals noch zusätzlich Angst vor der Angst und die einzelnen Ängste können so nicht gelöst werden. Urgewaltige und riesige Ängste, die beide Duale energetisch bedingt voneinander fernhält. Anstatt sie zueinander zu führen und sich beide angstfrei verbindlich aufeinander einlassen und sich offen zueinander bekennen können. Andererseits ist es aber genau diese urgewaltige Energie der wahren Liebe, die beide Duale „EinsSein“ lässt. Und immer wieder vollkommen automatisch und wie „magisch“ zueinander hinzieht.


Beide müssen deshalb ab einem gewissen Punkt der Entwicklung gemeinsam (!!) Hand in Hand mitten durch die heißen Flammen dieser urgewaltigen Ängste gehen. Von denen manche ausschließlich gemeinsam und zusammen aufgelöst werden können.


Um andere Ängste wiederum aufzulösen, MÜSSEN beide Dualseelen - jeder für sich - zeitweise vollständig alleine sein.


Denn, wenn man seelische und emotionale Nähe zueinander immer wieder meidet – aus dieser urgewaltigen Angst heraus, weil man DENKT, die Angst vom ANDEREN (!!) müsse doch irgendwann einmal „wie von selbst“ im Nirwana verschwinden – täuscht sich selber ganz gewaltig. Dann zappelt man weiterhin hilflos - wie ein Fisch ohne Wasser - im Netz dieser natürlich wirkenden Energie urgewaltiger und destruktiver Angst.


BEIDE tragen also per se Ängste in sich.


Das männliche Dual bzw. der Kopfmensch zeigt und spiegelt ja überaus deutlich die Angst BEIDER durch sein fernbleiben. Durch seine immer wiederkehrenden Rückzüge. Durch sein nicht einlassen können oder nicht wollen. Durch sein wegstoßen seines perfekt ergänzendes Gegenstückes. Durch das verdrängen seiner eigenen Liebe.


Das verdrängen der Liebe beim männlichen Dual bzw. Kopfmenschen spiegelt sehr eindeutig die Angst des Herzensmenschen, sich vollständig verbindlich auf SICH SELBST einzulassen. Den Verlust des geliebten Duals (gefühlt) in Kauf zu nehmen, wenn man sich auf sich selbst und auf sein Leben konzentriert und den Fokus vom anderen abzieht.


Sich auf sein ur-weibliches (oder ur-männliches) natürliches Sein vollkommen einlässt.


Das männliche Dual bzw. der Kopfmensch KANN sich energetisch bedingt ausschließlich auf das weibliche Dual bzw. den Herzensmenschen verbindlich einlassen, WENN sie sich vollkommen auf sich selbst konzentriert und die Energie und den Fokus eben von IHM bewusst abzieht.


Bei den weiblichen Dualen bzw. den Herzensmenschen äußerst sich diese Angst oft dadurch, dass sie den Kontakt genau dann abbrechen, WENN das männliche Dual bzw. der Kopfmensch sich zurückzieht. Und sich vor ihnen quasi versteckt. Indem er still ist und einfach schweigt.


Bei gebundenen Dualen es auch immer wieder passiert, dass er in sein altes Leben zurückkehrt. Und in seinen alten Mustern hängenbleibt. Gerade aber WEIL auch das weibliche Dual sich nicht vollständig verbindlich auf sich selbst einlässt. Und das Risiko eingeht, sein männliches Gegenstück (gefühlt) zu verlieren.


So KANN er sich NICHT auf sie verbindlich und vollständig einlassen. Sondern eben immer nur tröpfchenweise. Und schlimmstenfalls gar nicht.


Beide Duale können sich NICHT wirklich verlieren. Es fühlt sich nur immer wieder so an, wenn der andere sich zurückzieht und sich lieber im Schutzmodus seiner als sicher empfundenen Komfortzone versteckt. Beide verlieren sich in der Realität ausschließlich dann, wenn einer von beiden überreagiert – was sehr oft zwischen Dualseelen vorkommt und bewusst den Kontakt zum anderen abbricht. Was komplett kontraproduktiv ist. Und überaus deutlich zeigt, wie sehr man sich noch in seinen alten negativen und destruktiven Mustern befindet.


Weibliche Duale bzw. Herzensmenschen können sehr schlecht die Kontrolle aufgeben.



  • Die Kontrolle, ihm/ihr hinterher zu spionieren und ihn einfach mal SEIN und in Ruhe LASSEN
  • Die Kontrolle, was sich zwischen beiden abspielt
  • Die Kontrolle der Liebe an sich


Weibliche Duale bzw. Herzmenschen können sehr schlecht Liebe empfangen. Und diese einfach nur annehmen. Ohne etwas dafür zu tun. Ohne sofort etwas zurückzugeben. Es fällt ihnen verdammt schwer, mit der Liebe gar nichts zu tun. Weil sie das nicht von sich kennen. Sie wollen stattdessen Liebe immer nur geben. Was dem Kopfmenschen wiederum schnell zu viel werden kann. Da dieser auf eine vollkommen andere Art und Weise liebt und seine Liebe zeigt.


Weibliche Duale bzw. Herzensmenschen können sehr oft nicht vertrauen und den Dingen ihren freien Lauf lassen. Einfach gar nichts tun und nur geschehen lassen. Die Energie vollkommen frei fließen lassen.


Außer Angst und Kontrolle finden sich oft enorme (Selbst-) Zweifel und Misstrauen. Es wird angezweifelt...



  • Dass es Seelenliebe überhaupt gibt
  • Dass die Liebe vom anderen wirklich existiert
  • Dass der andere sich jemals offen bekennt und sich verbindlich einlässt
  • Dass der andere sich aus seinen alten, negativen und destruktiven Mustern herauslöst
  • Dass beide tatsächlich als verbindliches Paar zusammenkommen
  • Dass der andere seine Angst auflöst



Solange all diese Zweifel und das Misstrauen besteht, KANN der andere sich nicht verbindlich einlassen. Weil auch hier wieder nur Dinge ans Tageslicht kommen und sichtbar gemacht werden, die immer in BEIDEN vorhanden sind.



  • Zeigt der eine noch Angst, hat auch der andere Angst
  • Ist der eine misstrauisch, vertraut auch der andere nicht
  • Zweifelt der eine, glaubt auch der andere nicht
  • Kontrolliert der eine (seine Gefühle, die Situation oder sich selbst), kontrolliert auch der andere
  • Flüchtet der eine im Außen, flüchtet auch der andere (nicht sichtbar im Innen)
  • Ist einer unverbindlich, ist auch der andere immer unverbindlich (sich selbst gegenüber oder dem anderen)
  • Usw...


Das energetische Band zwischen beiden ist so stark, dass ER im Außen flüchten MUSS, um im Spiegel so zu zeigen, wo SIE sich selbst in ihrem Inneren noch sichtbar werden darf. Denn, ER befindet sich ja bereits die ganze Zeit absolut und vollkommen bei SICH SELBST!


Viele Kopfmenschen kommunizieren dies sogar explizit nach außen. Mit Sätzen wie z. B.



  • Komm endlich aus deinem Schneckenhaus heraus
  • Ich wünsche dir, dass du dir sichtbar wirst
  • Durch dich habe ich zu mir gefunden
  • Ich kann dir keine verbindliche Partnerschaft bieten
  • Ich kann dir nicht das geben, was du für dich brauchst
  • ...usw...


Da das männliche Dual bzw. der Kopfmensch ganz genau weiß, was er will und was nicht. Wo bei den weiblichen Dualen bzw. Herzensmenschen noch oft große Unsicherheit herrscht. Da viele noch lange nicht in ihrer ureigenen Mitte und vollkommen verbindlich bei sich selbst angekommen sind.


Auch wenn irrtümlich manches Mal gedacht wird, dass es schon so ist.


Was er im Außen immer wieder spiegelt. Was aber von vielen Herzensmenschen gar nicht erst gesehen und erkannt wird. Weil sie ihr ureigenes und wahres Selbst noch gar nicht wahrnehmen, sehen und erkennen können. Da sie den Fokus ihrer Wahrnehmung, Energie und Aufmerksamkeit immer auf den anderen im Außen und nicht auf sich selbst und ihr ureigenes Inneres lenken.


Deshalb wird auch die eigene Angst und die eigene Flucht oft nicht gesehen. Sondern immer nur die Angst und die (vermeintliche) Flucht des Duals. Da der Lichtkegel der Aufmerksamkeit immer nur darauf gelenkt wird, dass ER es ist, der vermeintlich (wieder einmal) die Flucht ergreift.


Und dass ER es vermeintlich ist, der keine Verbindlichkeit will.


Allerdings kontrolliert auch der Kopfmensch.


Nämlich SICH SELBST und seine ureigenen Gefühle. Er verschanzt sich hinter seinen massiven Mauern des Selbstschutzes, schweigt und ist still und TUT SO als ob er die Liebe zu seinem Herzmenschen nicht spürt. Er TUT SO, als ob es seine eigene Liebe nicht gibt. Er verleugnet alles im Außen und in Wahrheit doch immer SICH SELBST.


Der Kopfmensch befindet sich also in urgewaltiger Selbsttäuschung. In der schillernden Illusion seines Verstandes. Er wiegt sich in vermeintlicher Sicherheit und betrügt sich dabei die ganze Zeit selbst.


Und der Herzmensch fällt immer wieder auf dieses "der Kopfmensch TUT SO als ob dies und jenes zwischen beiden nicht existiert..." herein. Wodurch die ungelösten Themen ans Tageslicht kommen und die unaussprechlich intensiven und heftigen Seelenschmerzen sich bilden...(nur so kann echte Heilung stattfinden!).


Auch der Herzmensch TUT SO als ob. Allerdings auf ganz andere Weise...


Der Herzmensch WILL die ganze Zeit Verbindlichkeit HABEN. Er WILL die ganze Zeit über verbindlich SEIN. Und TUT deshalb lange Zeit SO, als ob er verbindlich wäre. Obwohl er in Wahrheit gleichzeitig die ganze Zeit an der Unverbindlichkeit mit seinem Kopfmenschen festhält. Und ihn nicht loslässt. Nicht frei lässt. Damit auch er sich aus seinen Ängsten herauslösen kann. Was der ihm wiederum die ganze Zeit spiegelt. Und mit seinen Rückzügen und seiner Ablehnung und distanzierten Haltung sichtbar macht.


So befindet sich auch der Herzmensch in einer urgewaltigen Selbsttäuschung. Und lässt sich immer wieder auf faule Kompromisse ein. So riesengroß ist seine eigene Angst.


ER kann sich nur wirklich verbindlich und absolut und zu einhundert Prozent auf SIE einlassen, wenn SIE sich absolut – ohne jegliche faulen Kompromisse – zu einhundert Prozent verbindlich auf SICH SELBST einlässt.


Beide müssen also die Kontrolle aufgeben und ihre Ängste auflösen. Denn das energetische Band zwischen beiden wirkt. Immer. Und jederzeit.


Wenn einer der beiden Duale an diesem Band zieht und sich aus purer Angst am anderen festklammert, muss der andere zwangsläufig flüchten. Und je fester an diesem Band gezogen, desto mehr kontrolliert und geklammert wird, desto weiter weg flüchtet er.


Nur, wenn der eine dieses energetische Band absolut loslässt - den anderen voll purem Vertrauen frei lässt – ihn einfach SEIN lässt - und vollkommen gelassen in sich selbst ruht, kann der andere wieder ganz von alleine zurückkommen. Für immer. Verbindlich. Weil beide per se ganz genau wissen, dass sie zusammengehören.


© Iris Fischer - www.irisfischer.net

 


Warum wir die Sehnsucht lieben
...und ihre Erfüllung fürchten…



„Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht stillen kann.“ - Jean-Paul Sartre


Der Mensch an sich schwelgt gerne in seiner Sehnsucht. In den buntesten Bildern malt er sich aus, wie er sich seine Sehnsucht erfüllt. Vor allem, was die wahrhaftige Liebe betrifft. Es fallen seufzend Sätze, wie: "Ach ja, wenn dies oder das anders wäre, dann würde ich dies oder gar jenes dafür tun." Dabei bleibt es dann meist aber auch. Von echter Erfüllung weit und breit keine Spur. Nur gedanklich im Kopf wird sich die Sehnsucht erfüllt. Die Stimme des Herzens wird nicht erhört. Da das Herz sehr oft der wahren Liebe verschlossen ist. Wir denken zwar, dass wir wahrhaftig lieben, fühlen diese Liebe allerdings nicht in unserem Herzen. Stattdessen findet die Erfüllung der Liebe ständig in unserem Kopf statt. In unseren Gedanken. In unseren Träumen. In den schillernden Bildern unserer blühenden Phantasie. Allerdings nicht in der Realität. In unserem Herzen bildet sich dann die Sehnsucht. Wir sehnen uns nach Erfüllung, bleiben weiterhin aber im Kopf. Wir tun selbst nichts aktiv für diese Erfüllung, noch ist uns bewusst, was die Sehnsucht in uns tatsächlich heißt. Was diese Sehnsucht uns sagt. Denn die Sehnsucht in uns ist immer ein Zeichen. Es sind Botschaften unserer Seele. Unseres Herzens. Ein Zeichen des Mangelempfindens in uns. Von unserem Herzen und unserer Seele wird uns so immer wieder kommuniziert, dass uns etwas Elementares fehlt. Nur ist es oft so, dass wir die Zeichen unseres Herzens und unserer Seele falsch interpretieren. Sie nicht erkennen. Uns ist nur bewusst, dass wir die Sehnsucht fühlen.


Wir sehnen uns nach Erfüllung von Außen, weil wir nicht wissen, was wir selber in Wahrheit tun dürfen. Was wir selber tun sollen. Ja, was wir selber tun müssen. Und zwar FÜR UNS SELBST TUN müssen.


Das bittersüße Empfinden und Ziehen der Sehnsucht in uns ist uns zur lieben Gewohnheit geworden.


Wir konstruieren uns eine künstliche Wirklichkeit, die die Sehnsucht in uns weiterhin brennen lässt. Und halten den Kreislauf der Sehnsucht so aufrecht. Und scheuen die Erlösung und Erfüllung daraus. Wir fürchten uns vor dem Nichts, dass sich dann vermeintlich in unserem Inneren bildet. Wir misstrauen ihm.


Aber welches Nichts denn überhaupt? Was genau ist dieses Nichts? Dieses Nichts ist nichts weiter als die Normalität.  Wir fürchten uns aber vor dieser Normalität.

Wir fürchten uns vor der Sicherheit, die die wahre Liebe uns gibt. Obwohl wir nichts mehr wollen als das. Wir wollen zwar Normalität und Harmonie in der Liebe, aber wir haben auch Angst davor. Weil wir dann vermeintlich nicht mehr spüren, dass wir leben. Dass wir fühlen. Dass wir leiden. Dieses süße, nicht enden wollende qualvolle Gefühl der unendlichen und unbeschreiblichen Sehnsucht, die wir oft viele Jahre lang in uns tragen. Wir fürchten seine Erfüllung. Und suhlen uns stattdessen im Leid. Wir vermeiden die Erfüllung der Sehnsucht, wie der Teufel das Weihwasser meidet.


Wir vermeiden es glücklich zu sein, weil wir der Illusion verfallen sind, dass Glück bedeutet, Sehnsucht zu empfinden. Somit halten wir uns selber in diesem Kreislauf gefangen.


Leid lässt uns spüren, dass wir imstande sind, wahrhaftig zu lieben. Aber wenn wir einfach nur lieben ist uns das „unheimlich“. Wir haben immense Angst davor einfach zu lieben. Weil wir meist gar nicht wissen wie das eigentlich geht. Einfach nur zu lieben. Ohne Erwartungen, ohne Ansprüche, ohne ständig Bedingungen zu stellen und Forderungen zu haben.


Liebe einfach nur zuzulassen. Liebe einfach nur auszuhalten. Liebe einfach nur zu empfinden. Aus unserer Vergangenheit sind wir es oft gewöhnt, um die Liebe zu kämpfen. Liebe von außen haben zu wollen. Wir haben niemals gelernt, wie es ist, die Liebe eines anderen Menschen einfach nur anzunehmen. Und gar nichts zu tun. Nichts zu tun. Nichts dafür zu tun, aber auch nichts dagegen zu tun. Liebe einfach nur auszuhalten.


Stattdessen wenden wir uns lieber dem Leid zu. Denn das kennen wir zur Genüge. Das ist uns bekannt. Damit wissen wir umzugehen. Das ist nichts neues für uns. Weil Leid uns unser ganzes Leben begleitet hat.


Wenn wir uns im Leid suhlen, können wir ausgiebig in unserer Sehnsucht baden. Wir können in unseren süßesten Träumen schwelgen. Was wäre aber...wenn...? Wenn sich die Sehnsucht erfüllt...?


Erfüllt sie sich tatsächlich, stehen wir da wie der "Ochse vorm Berg". Und wissen erst einmal nicht weiter. Und dann fangen wir vor lauter Angst und Unsicherheit an, die Liebe und unsere Beziehungen zu sabotieren...


Wahres Glück ist etwas vollkommen anderes. Wahres Glück ist, in der inneren Stille unseres Herzens und unserer Seele angekommen zu sein. Im Einklang mit dem Menschen zu leben den wir doch "eigentlich" zutiefst lieben. Die Türe zu unserem Herzen zu öffnen und die Liebe willkommen zu heißen.


Die Türe zu unserem Herzen und somit zur wahren Liebe zu öffnen, kostet aber unglaublich viel Mut. Und sie kostet uns unglaublich viel Kraft. Diese Türe dient uns als Schutz. Als Schutz vor unseren eigenen Gefühlen. Die Türe unseres Herzens aufzuschließen und gleichzeitig die Kontrolle abzugeben über das, was dann passiert wenn die Türe weit offen ist, ist ein Gang ins Ungewisse.


Wir fragen uns ernsthaft, was versteckt sich hinter dieser Türe? Was passiert, wenn wir die Türe ein Stück weit öffnen? Und die Kontrolle immer mehr loslassen? Und einfach vertrauen? Und annehmen was dann passiert? Was entdecken wir dort hinter der Tür? Springt uns vielleicht sofort die Normalität entgegen? Überfällt sie uns regelrecht mit ihrer Anwesenheit? Oder jagt uns gar die "Langeweile" einen Heidenschreck ein, weil sie plötzlich und unerwartet vor uns auftaucht? Weil wir gar nicht wissen was wir mit dieser Normalität und vermeintlichen Langeweile in der Liebe eigentlich machen sollen? Oder zieht die Normalität sich erst einmal misstrauisch zurück und harrt der Dinge die da kommen wollen? Wartet vielleicht die Normalität dahinter schon lange sehnsüchtig darauf, endlich befreit und gelebt zu werden?

Ja, auch die Normalität kann Sehnsucht empfinden. Sehnsucht danach, endlich einmal beachtet zu werden. Und endlich einmal zum Zuge zu kommen. Nicht immer nur hintenanstehen zu müssen. Und der „Langeweile“ Gesellschaft zu leisten.


Die Sehnsucht in uns kann viele Gesichter haben:



  • Die Sehnsucht nach Frieden
  • Die Sehnsucht nach Freiheit
  • Die Sehnsucht nach Gelassenheit
  • Die Sehnsucht nach Stille
  • Die Sehnsucht nach Geborgenheit
  • Die Sehnsucht nach Sicherheit
  • Die Sehnsucht danach, endlich "angekommen und zuhause" zu sein
  • Die Sehnsucht nach Zärtlichkeit
  • Die Sehnsucht nach emotionaler und seelischer Nähe
  • Die Sehnsucht danach, wahrhaftig geliebt zu werden
  • ...


Was kommt dann auf uns zu wenn wir tatsächlich die Kontrolle über unser Herz vollständig abgeben? Und uns in unseren eigenen Gefühlen verlieren? Uns in der Liebe verlieren? Uns in der Normalität zu lieben und geliebt zu werden verlieren?


Dann kriecht sie leise, zögernd aber deutlich spürbar, wieder in uns hoch. Die Sehnsucht nach der Sehnsucht. Wir sehnen uns danach, die Sehnsucht in uns wieder zu spüren. Wir sehnen uns danach wieder zu leiden. Dieses süße, unerträgliche und qualvolle Leid zu empfinden. Weil wir denken, es ist eben NICHT normal KEINE Sehnsucht zu fühlen. Eben weil wir Erfüllung nicht kennen. Und somit ist es uns auch fremd, Liebe einfach nur zu empfinden. Die Liebe an sich zu empfangen. Es ist uns fremd, einfach nur Normalität zu spüren. Gleichklang mit dem Menschen an unserer Seite zu spüren.


Wahre Liebe - echte emotionale und seelische Nähe, Innigkeit, Intimität - und Normalität macht uns eine Wahnsinnsangst. Und deshalb sabotieren wir diese Liebe. Immer und immer wieder. Wir flüchten vor dieser Liebe. Wir laufen weg, verstecken und verkriechen uns, verweigern uns der Liebe, weisen sie von uns, leugnen sie ab, kämpfen dagegen an, schweigen uns aus, wollen nichts davon wissen...


Aber warum?


Weil wir die wahre Liebe einfach nicht aushalten können. Weil wir mit einer solchen Intensität, Stärke und Konstanz der Liebe nicht umgehen können. Wir haben genau das ja niemals gelernt. Stattdessen haben wir immer Partner gefunden, die uns unbewusst auf emotionaler Distanz halten. Und uns gar nicht erst zu nahe kommen. Und so unser Inneres nicht wirklich berühren können. Weil sie ebenfalls mit der Liebe nicht umgehen können. Und uns genau dieses dann spiegeln. Aber erst wenn wir bewusst darauf achten, erkennen wir diesen Spiegel an unserer Seite erst richtig. Und erst ab dann können wir ganz bewusst handeln.


Wir können ganz bewusst lernen zu lieben. Wir können lernen die Liebe einfach nur auszuhalten. Und gar nichts damit zu tun. Wir können lernen die Liebe einfach nur wahrzunehmen. Und sie zu spüren. Sie anzunehmen. Sie zuzulassen. Ohne eine „Gegenleistung“ vom anderen zu erwarten. Oder gar einzufordern. Und zu verlangen. Wir können lernen einfach zu lieben.


Aber was hindert uns daran, genau dieses zu tun?


Genau. Eine massive Angst. Angst vor der Liebe an sich. Angst den anderen zu verlieren. Angst UNS im anderen zu verlieren. Angst die Kontrolle über unsere Gefühle zu verlieren. Angst uns verletzlich zu zeigen. Seelisch nackt vor dem anderen zu sein. Und Angst wieder enttäuscht zu werden. Angst zu versagen. Angst nicht zu genügen. Angst unsere „Freiheit“ zu verlieren. Angst uns emotional abhängig zu machen. Angst...Angst...Angst...


So funktioniert Liebe nicht. Denn Liebe lässt sich nicht kontrollieren. Liebe IST einfach nur. Sie IST. Liebe ist in uns, Liebe ist im anderen. Liebe vervielfältigt sich wenn sie nicht kontrolliert wird. Wenn sie erwidert wird. Wenn sie dagegen keine Resonanz vom anderen bekommt, erlischt sie irgendwann.


Die Angst halten wir selbst aufrecht. Die Angst vor Nähe und somit die Angst vor der Liebe.


All das sind Zeichen, dass wir nicht in der Lage sind, wirklich zu lieben. Wir meinen zwar dass wir es können, in Wahrheit können wir es aber nicht. Auch wenn wir glauben Liebe zu empfinden. Natürlich ist es Liebe dass wir fühlen. Nach unserer ganz eigenen Definition. Eben nach unserem Gefühl. Nach dem was wir unser Leben lang kennen. Und unter Liebe verstehen. Aber es nicht die reine "Seins-Liebe" - nicht die wahre und bedingungslose Liebe. Die kennen wir nicht. Die müssen wir erst lernen.


Was wir kennen ist Verlangen. Und Begehren. Und "Haben wollen" aus unserem Verstand. Aus unserem bedürftigen mangeldenkenden Ego.


Vielleicht treffen wir sogar unseren Seelenpartner – unser Dual - und begehren diesen dann in einer solchen Intensität, wie wir noch niemals zuvor einen anderen Menschen begehrt haben. Weil dieser Mensch imstande ist Gefühle in uns zu wecken, wie es kein anderer Mensch vorher konnte. Und diese Gefühle möchten wir natürlich wieder und wieder spüren. Und nicht wieder verlieren.


Aber alles ist eben nur eine Illusion. Das ist (noch) nicht die wahre "Seins-Liebe". Die müssen wir lernen. Durch unseren Seelenpartner gezwungenermaßen. Da er uns ja immer wieder von sich weist. Weil er selber von einer solchen Sehnsucht, Begierde und Angst erfüllt ist, dass ihm gar nichts anderes übrig bleibt als erst einmal davonzulaufen. Und sich vor seinen eigenen Gefühlen vermeintlich zu verstecken. Was natürlich faktisch gesehen unmöglich ist. Denn auch wenn er ans Ende der Welt flüchten würde, wäre doch die Angst, Begierde und die Sehnsucht immer bei ihm. Und auch er muss erst einen Weg für sich finden, genau damit umzugehen. Weil auch er dies niemals gelernt hat. Und uns das so schmerzhaft spiegelt wie es kein anderer Mensch auf dieser Erde kann. Auch unser Dual muss erst lernen Liebe einfach nur zuzulassen. Liebe wirklich zu fühlen. Sie anzunehmen und auszuhalten. Und diese Geduld sollten wir einfach aufbringen für den wichtigsten Menschen (nach uns selbst) in unserem Leben.


Die Tränen, die durch all die gefühlte und unerfüllte Sehnsucht von uns Menschen geweint wurden, würden ganze Ozeane füllen. Was würden wir tun, so ganz ohne Sehnsucht?


Wenn wir auf einmal doch in der Normalität landen und gelernt haben wirklich zu lieben? „Langweilen“ wir uns dann? Vermissen wir die Sehnsucht? Trauern wir ihr nach?


Suchen wir uns Ersatz für die Sehnsucht?


Was wäre ein adäquater "Ersatz"? Die Illusion??


Schwelgen wir dann in irgendwelchen utopischen Phantasien und malen uns aus wie unser Leben sein könnte, wenn wir nicht ein Leben in Liebe und Normalität und somit echtem Bestand gewählt hätten? Flüchten wir uns dann in Tagträume? Und leben so wieder an der Realität vorbei? Weil unser Partner uns wieder nicht gerecht werden kann? Und er das ja ganz genau spürt? Und sich deshalb vielleicht von Anfang an distanziert uns gegenüber verhält? Und keine echte Nähe zulässt? Weil er unsere innere Unsicherheit wahrnimmt? Und ihm genau dies noch mehr Angst macht als er sowieso schon hat?


Und wie ist das mit uns? Halten wir die Nähe zu unserem Partner dann aus? Halten wir es aus, wenn doch nicht alles nur harmonisch verläuft?


Oder provozieren wir Streit, Konflikte, Diskussionen? „Stören“ und sabotieren wir aus dieser inneren Unsicherheit heraus permanent den Frieden und die Harmonie und somit die Normalität der Beziehung? Oder laufen wir gar selber wieder weg?


Keine Beziehung der Welt kann nur harmonisch verlaufen. Wenn das tatsächlich der Fall ist, dann wird eine Menge Frust unter den Teppich gekehrt. Und sich ganz schön für den anderen verbogen. Für vermeintlichen Frieden in der Beziehung. Und auch wieder aus Angst. Dieser Frieden ist aber trügerisch. Und vielleicht reicht irgendwann ein winziges Tröpfchen Unzufriedenheit bei irgendetwas aus, und das Fass der Geduld läuft über. Und die ganze Beziehung fliegt einem gewaltig um die Ohren.


In der geheilten, erwachten und erwachsenen verbindlichen Partnerschaft ist alles anders. Und weil wir dieses nicht kennen, ist uns das unheimlich. Es erscheint uns bedrohlich.


Normalität ist eigentlich die Erfüllung all unserer Sehnsüchte. Unserer Träume und Wünsche. Aber dies tun wir eben oft nicht aus Angst was danach kommt. Was kommt nach der Erfüllung...


Wir haben Angst uns zu „langweilen“. Obwohl das Leben ständig aus Herausforderungen besteht. Die wir zu lösen haben. Normalität ist sowieso relativ zu sehen. Jeder versteht etwas anderes darunter. Aufgrund unserer unterschiedlichen ureigenen Wahrnehmung.


Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Das was wir kennen, tun wir auch. Was wir nicht kennen, löst oft Angst und Unsicherheit aus. Deshalb tun wir uns auch so immens schwer mit Veränderungen im Leben. Und bleiben oft lieber im alten Trott stecken. Obwohl wir nicht glücklich damit sind.


Liebe – Leid - Sehnsucht, das ist der Kreislauf der Angst. Und den haben wir selber gewählt. Weil wir es nicht anders kennen. Weil wir das ganz einfach genau so gewohnt sind.


Niemand hat uns je gezeigt wie es funktioniert Liebe einfach nur auszuhalten. Und einfach nur zu empfinden. Nichts dafür und nichts dagegen zu tun. Einfach in unserer eigenen Mitte zu sein. Und aus dieser Mitte heraus vertrauensvoll zu agieren. Nicht, auf den anderen zu reagieren. Sondern bei UNS zu bleiben. Die Liebe einfach anzunehmen. Sie zu empfangen. Und sie einfach nur zu genießen. Erst dann ist ein wahres gegenseitiges "geben und nehmen" - ein gegenseitiges "schenken und empfangen" möglich.


Das ist hart. Das ist schwer. Das ist sogar ganz verdammt schwer. Dazu braucht es Geduld, Geduld und nochmal Geduld.


Und zwar Geduld mit uns selbst. Und ein bisschen Verständnis, wenn wir nicht immer alles schaffen was wir uns vorgenommen haben. Selbst wenn wir unser bestes tun, gibt es immer Schwankungen. Mal entfernen wir uns wieder von uns, mal nähern wir uns wieder an. Aber auch das ist Normalität. Wir dürfen es uns gönnen, nicht perfekt zu sein. Weil das einfach menschlich ist.


Es ist auch ein gewaltiger Unterschied ob wir Sehnsucht aus einer emotionalen Bedürftigkeit heraus empfinden, oder weil unser Partner uns einfach aus tiefer Liebe heraus fehlt, wenn er aus welchen Gründen auch immer, nicht konstant bei uns sein kann. Weil er uns einfach als Mensch fehlt. Weil wir seine Stimme so gerne hören. Weil wir uns so gerne in seinen Augen verlieren. Weil wir ihn so gerne lächeln sehen. Weil wir so gerne unendliche Gespräche mit ihm führen. Das ist wahre Liebe und keine emotionale Bedürftigkeit. Meiner Meinung nach ist es ein wegschieben der Verantwortung, wenn gesagt wird dass wir – wenn wir uns vollkommen in der wahren Selbstliebe, also der reinen "Seins-Liebe" befinden – keine Sehnsucht und keine Begierde mehr nach unserem Partner – auch unserem Seelenpartner – empfinden. Und dass wir diesen dann nicht mehr "haben wollen". Natürlich haben wir Sehnsucht. Und natürlich wollen wir den Menschen den wir so sehr lieben. Und natürlich begehren wir diesen Menschen. Ist es nicht ein unbeschreiblich wundervolles Gefühl, wenn dieser Mensch in der Lage ist dass wir uns bei ihm so männlich als Mann, oder so weiblich als Frau fühlen, wie wir das noch niemals zuvor bei einem anderen Menschen empfunden haben?


Natürlich wollen wir uns diesen Menschen bewahren. Und mit diesem Menschen zusammen sein. Das hat nicht zwangsweise etwas mit emotionaler Bedürftigkeit und einem Mangeldenken zu tun. Sondern einfach mit wahrhaftiger Liebe.


Es ist meiner Ansicht nach esoterischer Unsinn, wenn behauptet wird dass wir – wenn wir uns in reiner "Seins-Liebe" befinden, überhaupt keinen anderen Menschen mehr brauchen oder "haben wollen". Dass wir uns stattdessen immer nur selber genügen. Oder wir keinen Partner mehr „brauchen“, sondern lieber alleine sind.

Wir Menschen sind nicht dazu geboren worden um alleine zu sein.


Natürlich brauchen wir eine gesunde Portion Eigenverantwortung. Natürlich sollen wir erst einmal bei uns selber bleiben und unseren emotionalen Mangel in uns transformieren. Das Glück und die Liebe in erster Linie aus uns selber beziehen. Was aber NICHT heißt, dass wir niemand anders mehr um uns herum oder in unserem Leben brauchen.


Genauso ist es purer Unsinn, dass sich die Liebe in uns auf alle Menschen ausbreitet. Es wird immer Menschen geben die uns weniger sympathisch sind. Und mit denen wir nicht klar kommen. Weil wir mit diesen Menschen nicht auf derselben Frequenz schwingen. Weil wir uns nicht auf derselben Wellenlänge befinden. Das ist normal.

Wie sollen wir diese Menschen lieben?


Was nicht heißen soll dass wir uns dann wie die Axt im Walde diesen Menschen gegenüber aufführen. Akzeptanz und Toleranz für die Individualität dieser Menschen werden wir trotzdem zeigen. Was einfach etwas mit Anstand und Respekt zu tun hat. Aber nicht mit Liebe.


Wir nehmen sie an und lassen diese Menschen einfach sein, wie sie sind. Ohne sie zu bewerten. Wir kümmern uns allerdings auch nicht weiter um sie. Weil wir es nicht müssen.


Auch können wir nicht einen Menschen den wir wahrhaftig und bedingungslos lieben, einfach gegen einen anderen austauschen. Nur weil uns dieser Mensch vielleicht nicht will. Oder Angst hat sich auf uns einzulassen. Denn DAS wiederum wäre überhaupt KEINE wahre Liebe. Die reine "Seins-Liebe" als Ausrede dafür herhalten zu lassen die Partner zu wechseln wie unsere Kleidung, ist anmaßend finde ich. Wer das natürlich für sich als richtig empfindet, soll dies ruhig tun. Schließlich darf und soll jeder Mensch das tun was er möchte. Was aber dann nichts mit wahrer Liebe zu tun hat.


Wenn wir den Menschen den wir so sehr lieben, tatsächlich einmal NICHT mehr "haben wollen", dann meiner Erfahrung nach deshalb, weil dann irgendetwas vorgefallen ist, woraufhin wir entschieden haben dass wir lieber ohne diesen Menschen leben wollen. Dann empfinden wir aber auch wirklich keine Sehnsucht mehr nach diesem Menschen. Und dann verliert sich auch die Liebe zu ihm irgendwann. Weil wir nicht mehr bereit sind uns für diesen Menschen immer wieder zu verbiegen. Denn dieser Mensch verbiegt sich ja auch nicht für uns. Abgesehen davon, sollte sich kein Mensch für den anderen verbiegen. Das wäre dann auch wieder keine wahre und bedingungslose Liebe. Das wäre dann emotionale Bedürftigkeit und wieder das "haben wollen". Aus einem inneren emotionalen Mangel heraus. Und auch die Sehnsucht die wir in diesen Momenten empfinden wäre keine Sehnsucht aus Liebe, sondern aus einem „weil wir den anderen brauchen“ um diesen emotionalen Mangel in uns zu stillen, heraus.


Wenn wir also aus diesem Kreislauf der Angst vor der Einkehr der Normalität in Beziehungen – der Unsicherheit und Erhaltung der Sehnsucht und der Verhinderung deren Erfüllung - aussteigen wollen, sollten wir lernen wahrhaftig zu lieben. Die Liebe in uns einfach zu spüren. Die Liebe zuzulassen, sie anzunehmen und sie auszuhalten. Nicht mehr dagegen anzukämpfen. Oder auch nichts mehr DAFÜR zu tun und uns so wieder zu verbiegen.


Weil wir – wenn wir dann wahrhaftig lieben können – trotzdem noch Sehnsucht in uns spüren werden. Aber nicht mehr die Sehnsucht aus Bedürftigkeit. Sondern die Sehnsucht aus reiner und bedingungsloser Liebe unserem Partner gegenüber.


Sehnsucht wird es immer in uns geben. Der Unterschied besteht nur in dem „wie“ und „warum“ wir diese empfinden. Und wie wir dann mit dieser süßen bis unerträglich quälenden und manchmal kaum auszuhaltenden Sehnsucht in uns umgehen.


© Iris Fischer - www.irisfischer.net


Was wir unter Liebe verstehen



Mein Buch "Seelenpartner grenzenlose Liebe" wollte unbedingt geschrieben werden. Es war wie ein innerer, intensiver Zwang. Manche Bücher will man ja aus einem eigenen Bedürfnis heraus schreiben. Aber dieses Buch ist aus einer höheren Macht entstanden. Das war kein kurzfristiger Impuls in mir, sondern es hat mich nicht mehr losgelassen. Es hat regelrecht in mir gebrüllt: „Schreib mich“. Also habe ich mich hingesetzt und fast Tag und Nacht innerhalb kürzester Zeit in jeder freien Minute daran geschrieben. Als es eigentlich schon fertig war, hat es sich noch nicht ganz rund angefühlt. Und dann kam ich darauf was noch fehlte. Es war das Kapitel: „Was wir unter Liebe verstehen...“ Genau genommen die Vorgeschichte zu den Seelenpartnern und Dualseelen. Hier für dich also ein Teil dieses Kapitels:
Was wir unser Leben lang normalerweise unter dem Begriff "Liebe" verstehen, IST nämlich eigentlich in Wahrheit überhaupt keine Liebe.


Was wir FÜHLEN, ist einzig und alleine die VORSTELLUNG die wir uns über Liebe machen. Wir erschaffen uns eine künstliche Realität. Ein Idealbild. Eine Illusion. Und das nennen wir dann "Liebe".


Jeder Mensch erschafft sich in seiner Phantasie den "Traumpartner" für sich. Er malt sich ganz genau aus, wie dieser "Traumpartner" aussieht. Es werden beliebig viele Eigenschaften aufgezählt, WIE dieser "Traumpartner" sich verhalten solle. Es wird ganz genau definiert, was dieser Mensch eindeutig NICHT haben darf. Und nach genau diesem Menschen halten wir dann ganz gezielt Ausschau. Und sind über alle Maßen enttäuscht, wenn ein solcher Mensch niemals in unserem Leben auftaucht.

Entspricht ein Mensch den wir in der Realität dann doch kennenlernen, allerdings NICHT diesem Traumbild aus unserer Phantasie, lehnen wir diesen Menschen ganz automatisch als möglichen Partner oder Partnerin ab. Ein solcher Mensch wird niemals auch nur die kleinste Chance bei uns haben.


Auch wenn er der wundervollste, treueste, liebevollste, fürsorglichste und netteste Mensch auf Erden wäre. Auch wenn dieser Mensch alles für uns tun würde. Ganz einfach weil er UNS aus seinem tiefsten Herzen liebt. Nicht ein BILD dass er sich in seinem Inneren von uns gemacht hat. Nicht eine bloße Vorstellung wie wir sein sollen. Nicht ein Phantasiegebilde dass dem wahren Leben nicht standhalten kann. Dieser Mensch liebt uns ganz einfach als MENSCH. Als die Person die wir SIND. Nicht als dass, was er sich in seinen Träumen als Partner oder Partnerin für sich wünscht.


Dieser Mensch befindet sich bereits IN Liebe. Dieser Mensch IST Liebe. Während WIR noch verzweifelt danach suchen...


Wir suchen stattdessen gezielt nach dem „richtigen“ Partner für uns und wundern uns chronisch, dass wir nicht fündig werden. Was ja kein Wunder bei all den Ansprüchen und Erwartungen ist, die wir da in uns tragen. Dies kann kein Mensch uns erfüllen!


Immer wieder wundern wir uns dann, dass unsere Beziehungen nicht funktionieren. Dass unsere Partnerschaften scheitern. Wir wollen immer nur dass was uns FEHLT. Und konzentrieren uns darauf. Dabei entgeht uns aber oft, dass wir den besten Menschen für uns – von dem wir wirklich und wahrhaftig bedingungslos als MENSCH geliebt werden, direkt vor unserer Nase bereits haben. Ihn aber nicht sehen können. Weil wir ihn überhaupt nicht sehen WOLLEN.


Was ja kein Wunder ist bei all den Hirngespinsten und Phantasien über vermeintliche "Traumpartner", die uns permanent in unserem Kopf herumgeistern. Wir wollen immer noch besseres, schöneres, dünneres, reicheres, intelligenteres, erfolgreicheres usw...


Anstatt wir mit dem zufrieden sind was wir da an unserer Seite HABEN. Nämlich schlicht und einfach WAHRE Liebe. Ständig suchen wir weiter. Und suchen...und suchen...und suchen...werden aber niemals fündig. Wie können wir das auch, wenn wir doch gar nicht wissen was Liebe WIRKLICH bedeutet? Wie können wir den passenden Menschen in unser Leben ziehen wenn wir ihn doch überhaupt nicht erkennen und sehen können?


Wir haben einen so verschleierten Blick für das wesentliche im Leben, dass wir uns immer nur auf das unwesentliche konzentrieren. Und dann unzufrieden sind, wenn wir nicht das bekommen was wir meinen bekommen zu müssen. Wir sehen überhaupt nicht, dass das was wir ausstrahlen IMMER als Spiegel zu uns zurückkommt. Wir ziehen quasi immer den Partner, die Partnerin an die wir tatsächlich „verdient“ haben.


Wenn wir uns im emotionalen Mangel befinden, ziehen wir automatisch auch Mangel an. Wenn wir nur auf Äußerlichkeiten schauen und nicht auf die inneren Werte achten, bekommen wir genau das vor die Nase gesetzt. Und unsere Erwartungen werden niemals erfüllt.


Sie KÖNNEN überhaupt NICHT erfüllt werden. Wenn wir im emotionalen MANGEL sind. Denn Mangel kann KEINE Erfüllung anziehen!


Wenn wir eine erfüllte Beziehung und Partnerschaft leben wollen, dann müssen wir uns in erster Linie SELBST erst einmal erfüllen. Damit wir genau das nach außen hin ausstrahlen! Nur so kann auch Erfüllung von außen zu uns zurückkommen. Ausschließlich DANN können wir eine erfüllte und befriedigende Partnerschaft leben. Wenn beide Partner zu sich selbst und zum anderen IN Liebe sind.


Nur wenn wir aufhören Erwartungen und Bedingungen an einen potenziellen Partner zu stellen, bringt uns das Resonanzgesetz genau diesen passenden Menschen. Nur wenn wir ganz bei UNS angekommen sind, ziehen wir genau einen solchen Menschen in unser Leben. Nur wenn wir es AUSSTRAHLEN dass wir gelassen und entspannt in uns selber ruhen, bekommen wir genau das zurück.


Wie schnell SAGEN viele Menschen zu einem anderen Menschen die berühmten drei Worte: „Ich liebe dich“. Was sie dabei aber in Wirklichkeit MEINEN ist etwas ganz anderes.


Denn eigentlich MEINEN sie mit diesen drei Worten: „Ich liebe das BILD dass ich mir von dir die ganze Zeit in meiner Phantasie gemacht habe. Ich liebe die VORSTELLUNG davon, dass du mein ‚Traumpartner’ bist. Ich liebe nicht DICH als MENSCH!


Und genau diese Illusionen halten wir oft über viele Jahre lang aufrecht. Und täuschen uns ganz gewaltig damit SELBST.


Dabei harren wir in Beziehungen aus die uns überhaupt nicht gut tun. Und die eigentlich gar nicht zu uns passen. Weil wir nicht bei uns selbst sind. Weil wir UNS SELBST für den anderen aufgegeben haben. NICHT etwa aus wahrhaftiger Liebe. NEIN! - wobei man sich IN wahrer Liebe niemals selber aufgibt! Man gibt sich lediglich dem anderen HIN. Man gibt sich der Liebe HIN. Sondern weil dieser Mensch ganz genau dem BILD entspricht dass wir uns die ganze Zeit von ihm gemacht haben. Und weil dieser Mensch uns unsere Illusion dann nicht erfüllt, sind wir zutiefst unglücklich und enttäuscht. Und geben auch noch dem ANDEREN die ganze Schuld dafür. Weil er unsere Erwartungen ja überhaupt NICHT erfüllen KANN. Denn es sind ja UNSERE eigenen Erwartungen die wir da in uns tragen. Die wir auf den anderen projizieren.


Dieser andere Mensch kann absolut überhaupt NICHTS dafür wenn wir uns enttäuscht und verletzt zeigen. Denn in Wahrheit haben wir uns SELBER verletzt. Weil wir ausgeharrt haben. Weil wir uns für den anderen ständig verbogen haben. Und so gar nicht die Liebe erhalten KÖNNEN, die wir uns so sehr von ihm gewünscht haben. Da wir ihn ja nicht als MENSCH, sondern lediglich die Illusion über diesen Menschen „lieben“.


Wir DENKEN dass wir lieben. Und FÜHLEN deshalb auch diese gedachte Liebe. Was aber in Wahrheit überhaupt KEINE wahre Liebe ist. Und HANDELN auch entsprechend.


Genau diese Illusion von Liebe ist es nämlich, die dafür sorgt dass wir den anderen niemals so annehmen und akzeptieren können wie er nun mal ist. Permanent wollen wir diesen Menschen ändern. Wir wollen ihn formen. Und zwar genau nach diesem inneren Bild - dieser Vorstellung, unserer Phantasie, die wir jahrelang über unseren „Traumpartner“ in uns tragen. Was aber niemals funktionieren wird. Es sei denn, der andere gibt sich selbst vollkommen auf. Und verbiegt sich nach Strich und Faden für uns. Was aber mit bedingungsloser, wahrhaftiger Liebe dann überhaupt gar nichts zu tun hat.


Und weil wir genau DAS nach außen hin ausstrahlen, bekommen wir auch genau DIESES wieder zu uns zurück. Weil der andere ja genau dieselben Beweggründe wie wir in sich trägt. Auch der andere hat ja seine ureigenen Vorstellungen, Phantasien und Wünsche über seinen „Traumpartner“ in sich. Und schleppt diese Illusion über Liebe mit sich herum.


Gleiches zieht Gleiches an!


Wenn wir also selber nicht IN Liebe sind, wie wollen wir dann einen Menschen anziehen der uns diese Liebe gibt? Selbst wenn uns dieser Mensch tatsächlich wahre Liebe geben sollte, sind wir gar nicht in der Lage diese Liebe anzunehmen. Oder sie gar wirklich zuzulassen. Und sie auszuhalten. Weil wir sie nicht kennen.


Wir kennen es nicht, ausschließlich als MENSCH geliebt zu werden. Was wir kennen ist oft lediglich Liebe die sich „nur“ nach Äußerlichkeiten richtet. Nach beruflichem und finanziellem Status. Nach Aussehen und Ansehen der anderen oder der eigenen Person.


Das ist genau die ILLUSION unserer Liebe die da zum tragen kommt. Unser inneres BILD manifestiert sich so im Außen.


Anfangs sind wir absolut begeistert. Aber mit der Zeit finden wir dann zwangsweise heraus, dass der andere ja gar nicht so ist wie wir uns das GEWÜNSCHT haben. Wie wir uns das GEDACHT haben. Und aus diesem Grunde fangen wir dann an, den anderen verändern zu wollen. Ihn nach UNSEREM inneren Bild zu formen. Dass dieser Mensch sich das aber nicht gefallen lässt, ist nur eine logische Folgerung. Wir fangen an zu jammern, zu klagen, zu kritisieren, zeigen unsere Unzufriedenheit, machen Vorwürfe, stellen Bedingungen und Forderungen, haben Ansprüche, wir wollen...und wollen...und wollen...bekommen aber genau das NICHT...


Das ist KEINE wahre Liebe.


Wir wollen nur "haben". Wir begehren lediglich unsere innere Phantasie. Und NICHT diesen Menschen. Wobei dieser Mensch vielleicht der wundervollste Mensch ist der zu uns passen würde. Aber weil er unserem inneren Bild nicht entspricht, wollen wir ihn auch nicht "haben".


Wobei ich jetzt zwei Dinge unterscheiden muss. Da ansonsten der Eindruck entstehen könnte dass ich mir in diesem Text widerspreche. Nein!


Es ist ganz einfach so. Dass was wir "haben wollen" ist unsere innere Phantasie. Unser Traumbild. Wenn wir einem solchen Menschen begegnen der vermeintlich diesem Traumbild entspricht, lassen wir uns auf ihn ein. Und führen eine Beziehung mit ihm. Die mehr oder weniger glücklich oder unglücklich verlaufen wird. Je nachdem wie sehr die Partner sich für den anderen verbiegen. Und selber aufgeben.


Und was tun wir nicht alles um die Liebe dieses anderen Menschen zu BEKOMMEN. Wir verbiegen uns noch und nöcher für ihn. Wir heucheln Interesse an seinen Hobbies. Wir tun so als ob uns Dinge gefallen die uns eigentlich nerven. Wir finden Macken oder Angewohnheiten „süß“, die uns eigentlich eine Belastung sind. Weil wir sie in Wahrheit nicht ertragen. Wir entschuldigen und verteidigen sein negatives Verhalten und reden uns ein dass er ja nicht anders „kann, weil er ja nun einmal so „ist“. Und genau HIER sprechen wir die Wahrheit aus. Denn dieser Mensch ist tatsächlich so wie er ist. Und er kann eben wirklich nicht anders! Aber er ist eben NICHT unser Traumpartner. Oder unsere Traumpartnerin. Er ist eben nur unsere Phantasie und unsere Illusion davon! Deshalb KANN er es uns auch niemals wirklich recht machen. Deshalb ist er tatsächlich nicht gut genug für uns. Und wir zeigen ihm das ja auch immer wieder mit unserem Verhalten. Was natürlich andersherum aus der Sicht des anderen für UNS ganz genauso sehr gilt.


Treffen wir hingegen auf einen Menschen der NICHT unserer inneren Vorstellung entspricht – der uns aber WIRKLICH liebt – wollen wir genau DIESEN Menschen NICHT. Und lassen uns nicht auf ihn ein. Weisen ihn von uns. Stoßen ihn weg. Weil wir überhaupt nicht SEHEN können dass dieser Mensch uns wirklich liebt. Wir GLAUBEN es ganz einfach schlichtweg nicht. Weil wir zu sehr in all unseren Illusionen über Liebe gefangen und verstrickt sind.


Der Mensch dagegen der uns "haben" will weil wir ebenfalls seinem inneren Traum entsprechen, KANN uns aber nicht die Liebe geben die wir eigentlich haben wollen. Da er uns ja ebenfalls NICHT als MENSCH liebt.


WIE sollen wir auch wahrhaftige Liebe von dieser Person erhalten, wenn WIR selbst überhaupt nicht wissen was wahrhaftige Liebe eigentlich IST? Wie sollen wir Liebe von einem Menschen "empfangen" wenn wir doch innerlich ständig auf ‚haben wollen’ eingestellt sind? WIE sollen wir einem anderen Menschen wirkliche Liebe GEBEN wenn wir doch gar nicht wissen wie wahre Liebe zu GEBEN eigentlich funktioniert?


Wir können wahrhaftige Liebe nur GEBEN, wenn wir sie auch ‚empfangen’ können. Wenn wir diese Liebe zulassen, annehmen und aushalten können. Wenn wir IN Liebe zu uns selbst und zum anderen sind. Wenn wir dann ganz plötzlich und unerwartet auf unseren Seelenpartner und gar auf unsere Dualseele treffen, wirbelt das unser gesamtes SEIN – unser ganzes Denken, Fühlen und Handeln vollkommen durcheinander. Gerade unsere Dualseele stellt ALLES auf den Kopf, was wir bisher in unserem Leben vermeintlich für Liebe gehalten haben...


Das vollständige Kapitel kannst du in meinem Buch "Seelenpartner grenzenlose Liebe" lesen...


© Iris Fischer - www.irisfischer.net


Warum wahre Liebe niemals weh tut



Die Tiefe eines Gefühls hat nichts mit der Echtheit von Liebe zu tun. Denn fühlen können wir immer. Wahrhaftig lieben dagegen nicht. Einen Menschen wahrhaft zu lieben, geschieht nur ein einziges Mal. Erst wenn wir wissen, was Hass ist, erst wenn wir wissen, was Angst ist, erst wenn wir wissen, was es heißt, wenn ein Mensch uns egal ist, können wir fühlen, was es wirklich bedeutet, wahrhaftig und echt zu lieben. Da das Gegenteil von Liebe nicht Hass ist und auch keine Angst darstellt, sondern das Gegenteil von wahrer Liebe ist Gleichgültigkeit. Der weitverbreitete Spruch „Wenn es weh tut, ist es keine wahrhaftige Liebe“ ist deshalb eine irrtümliche Vermutung unseres Verstandes. Die uns von der Liebe wegführt und von der Liebe fernhält. Da hier die Angst die Oberhand gewinnt, dass wir genau dies tun – einer fein gesponnenen Illusion unseres Verstandes aufzusitzen. Und uns unsere Liebe zu unserem Seelenpartner oder unserer Dualseele nur einzubilden. Obwohl es niemals Einbildung ist, diesen einen bestimmten Menschen zutiefst und wahrhaftig zu lieben. Allerdings ist es ein urgewaltiger Unterschied, ob wir ein Gefühl fühlen, ob wir wahrhaftige Liebe spüren oder wir uns Seelenschmerzen hingeben...


Wie weit ist weit und wie tief ist tief...?


Die Tiefe eines Gefühls besitzt kein Ende. Die Tiefe eines Gefühls besitzt keinen abschließenden Boden. Die Weite eines Gefühls besitzt keine abgrenzenden Decken oder schützenden Wände. Der Raum tiefer Gefühle ist unermesslich...


Die Tiefe eines Gefühls kann unendlich tief sein...absolut bodenlos tief... weit... groß... unendlich...


So wie der Grund unserer Seele, der in den unendlichen Weiten unseres Seins verborgen ist und es in Wahrheit keinen festen Grund unserer Seele gibt. Es gibt nur unseren innersten Kern. Den Mittelpunkt unserer Seele. Den absolut verbindlichen Mittelpunkt unseres Seins.


Genauso wie unsere Liebe keinen abschließenden Boden besitzt. Und auch keine Wände oder Decken, die diese Liebe beenden oder begrenzen kann.


Die tiefe Liebe zu unserer Dualseele ist tatsächlich grenzenlos. Sie ist unendlich. Wahrhaftige Liebe ist absolut frei...


Angst und Kontrolle dagegen vernichten die Liebe. Dann fängt die Liebe an, vermeintlich zu schmerzen...


Das was unser bewertender Verstand aus Angst vor Verlust anstellt, ist, dass er das Gefäß der Liebe – unser unendlich großes und weites Herz – mit einem Deckel versieht und den Inhalt, also die Liebe - auf diese Art festhalten und begrenzen will, indem er den Deckel auf das Gefäß legt und immer mehr und immer mehr zuschraubt. Und meint, die Liebe so kontrollieren und festhalten zu können.


So erstickt aber die Liebe. Weil sie nicht atmen und sich entfalten kann. Sie erhält kein Licht und keinerlei Nahrung und ist so komplett unfrei.


Dass ein Mensch, der von einem anderen Menschen aus vermeintlicher Liebe (in Wahrheit aus tiefsitzender Angst) dermaßen kontrolliert und gedeckelt wird, dann flüchten und fliehen MUSS, um sich zu befreien und wieder atmen und Luft holen zu können, ist vollkommen normal.


Weshalb immer wieder Funkstille – schlimmstenfalls komplett herbeigeführter Kontaktabbruch - zwischen Dualseelen passiert. Und nur so der andere darauf aufmerksam gemacht werden kann, dass er noch nicht vollständig absichtslos und bedingungslos liebt.


Denn wahre Liebe MUSS und WILL absolut und radikal frei sein...


Wenn wir wirklich und wahrhaftig lieben, werden wir vollkommen automatisch mit unseren tiefsten Ängsten und größten Seelenschmerzen konfrontiert. Das ist gar nicht anders möglich. Da wir ausschließlich so in die Lage kommen, unsere Seele von alten Verletzungen zu heilen.


Liebe an sich tut niemals weh. Liebe an sich kann nicht weh tun. Da es ansonsten tatsächlich keine Liebe ist.


Was uns tatsächlich weh tut, wenn der Mensch, den wir zutiefst lieben, uns immer wieder abweist und von sich schiebt, sind unsere tiefsitzendsten (Verlust-) Ängste und Seelenschmerzen aus alten Verletzungen, die durch diese tiefe, reine und wahre Liebe an die Oberfläche unseres Bewusstseins – unseres immer bewusster werdenden Seins – gespült werden. Es ist unser Ur-Schmerz, dem wir immer mehr gewahr werden. Und den wir immer mehr und immer öfter spüren. Dessen Ursache und Wurzel immer tief in unserer Vergangenheit vergraben ist. Und unser Seelenpartner oder unsere Dualseele lediglich der Auslöser ist, warum wir diese lange unterdrückten und verdrängten Seelenschmerzen wieder spüren.


Niemals ist unser Seelenpartner oder unsere Dualseele die Ursache für unseren gefühlten Schmerz.


Er ist lediglich der Mensch, der diese Dinge in uns immer wieder triggert. Er ist der Auslöser. Mit dessen Hilfe wir uns komplett heilen können. Wenn wir diese Heilung zulassen. Wenn wir unseren Schmerz zulassen. Wenn wir unsere Angst vollständig zulassen.


Bevor wir wissen, was es wirklich bedeutet, den Himmel auf Erden mit unserem Herzen und unserer Seele zu fühlen, müssen wir unsere ganz persönliche Hölle (die Seelenschmerzen) auf Erden erleben. Um dann das Glück und die wahrhaftige Liebe mit unserer Dualseele wirklich gemeinsam zu leben.


Durch irrtümliche Verknüpfungen in unserem Gehirn aus längst vergangenem und aktuellem transportieren wir ganz automatisch negative und schmerzvolle Gefühle aus unserer Vergangenheit ins Hier und Jetzt. In die gelebte Gegenwart. Wir projizieren das damals auf heute und vermischen die Ereignisse. Und auch die Personen. So schieben wir eine vermeintliche Verantwortung und Schuld den falschen Menschen zu. Die nichts dafür können, was wir in unserer ureigenen Vergangenheit mit anderen Menschen durchlebt und erlebt haben. Und verwechseln Ursache und Wirkung.


Ohne Schmerz also keine wahre Liebe. Wir müssen erst Schmerzen spüren, bevor wir erkennen, was wahre und bedingungslose Liebe wirklich ist.


Beides bedingt einander. Und ist ohne das andere nicht möglich. Was ja auch typische Aussagen von Dualseelen sind: „So etwas und so tiefe Gefühle habe ich noch nie erlebt...“


Der Kummer den wir aus „enttäuschter“ Liebe erleben, ist unser tiefster Seelenschmerz. Der Schmerz der Ablehnung. Die tiefsitzende Angst, vom anderen nicht gewollt zu werden.


Dessen Ursache immer WIR SELBST sind.


Da WIR SELBST es waren, die über lange Zeit unseres Lebens unser wahres Sein – den innersten Kern unserer Seele und somit die wahrhaftige Liebe in uns – abgelehnt und verdrängt und von uns geschoben und schlichtweg nicht zugelassen haben.


WIR SELBST waren es, die die wahrhaftige Liebe nicht haben wollten. Wir selbst waren es, die wir uns nicht auf UNS SELBST und auf die wahrhaftige Liebe in uns vollständig eingelassen haben. Sondern immer nur wohldosiert. So dass wir den Seelenschmerzen aus unseren alten Verletzungen gezielt aus dem Weg gehen konnten.


WIR SELBST waren es über lange Zeit unseres Lebens, die uns mit immer neuen und immer mehr (den abenteuerlichsten und skurrilsten) Ausreden von unserem wahren authentischen Sein und von der Liebe in uns abgehalten haben. Niemand anders.


WIR SELBST waren es oft über viele Jahre unseres Lebens, die uns immer wieder tief in die Tasche gelogen, uns selbst immer wieder getäuscht und enttäuscht und schlichtweg betrogen haben.


Und unser Seelenpartner und unsere Dualseele lässt uns genau das immer wieder spüren.


Er spiegelt uns. Mit immer neuen und anderen oft absolut nichtigen, kuriosen und abstrakten Ausreden, warum er sich nicht vollständig oder überhaupt nicht auf uns einlassen kann. Warum er uns nicht das geben kann, was wir so sehr von ihm wollen.


Er quält uns mit seiner scheinbaren Ablehnung unserer Person. Obwohl er in Wahrheit genauso sich selbst ablehnt. Und seiner Sehnsucht nach uns immer wieder widersteht.


Weil wir in Wahrheit UNS SELBST widerstehen.


Das was unserer Seele in Wahrheit so weh tut, ist das tiefe Gefühl, vermeintlich abgelehnt zu werden, so wie wir wirklich sind. Derweil ausschließlich WIR SELBST uns so abgelehnt haben.


WIR SELBST konnten und wollten uns nicht sehen, so wie wir wirklich sind.



  • JETZT können wir uns endlich wahrnehmen und sehen. Genauso wie wir im Mittelpunkt unserer Seele sind
  • JETZT können wir uns komplett annehmen. Und unseren innersten Kern akzeptieren
  • JETZT wissen wir, dass niemals die Liebe es ist, die uns so unendlich tief weh tut. Sondern die Ablehnung unseres ureigenen Seins ist es, die wir so schmerzhaft in unserer Seele spüren


WIR SELBST sind es, die uns den unsäglichen und absolut unerträglichen Schmerz zugefügt haben. Nicht unser Dual. Und auch nicht andere Partner, die unser Leben in der Vergangenheit mit uns geteilt haben.


WIR SELBST wollten es uns ersparen, den Schmerz noch einmal fühlen zu müssen. Indem wir dicke Mauern und Dornenhecken des Selbstschutzes um unser Herz errichtet haben. Damit niemand von außen an unser Herz herankommt. Und uns irgendwie Schmerz zufügen kann. Und genau damit haben WIR SELBST uns den größten Schmerz zugefügt. Weil wir uns selbst der wahrhaftigen Liebe beraubt haben.


Nicht unser Seelenpartner und nicht unsere Dualseele beraubt uns der wahrhaftigen Liebe. Sondern das tun ausschließlich wir selbst.


Wir halten uns selbst von der wahrhaftigen Liebe fern. Wir halten uns von uns selbst fern, solange wir unseren Fokus nur auf den anderen lenken.


Weshalb wir uns absolut radikal UNS SELBST zuwenden müssen. Die Liebe in uns radikal und vollständig zulassen müssen. Denn nur wenn die Liebe aus unserem Inneren nach außen in den grenzenlos weiten Raum des Lebens fließen darf, kann sie wieder zu uns zurückkommen.


Dann erst kann der Mensch, der wirklich zu uns gehört, seinen Weg zu uns zurück finden. Wenn wir ihm explizit die Erlaubnis dafür erteilen „JA, er DARF zu uns (zurück) kommen, wenn er wirklich so weit ist...“


Weil auch wir dann wirklich soweit sind.


Wir müssen UNS SELBST die explizite Erlaubnis erteilen, die Liebe in uns und auch den Schmerz vollständig zu spüren. Da sich nur so die Liebe entfalten und der Schmerz sich immer mehr auflösen kann.


Indem wir uns selbst annehmen und lieben, so wie wir sind. Und dies nicht von unserem Seelenpartner und unserer Dualseele erwarten. Denn er liebt uns schon längst, so wie wir sind.


Und auch ER fügt sich urgewaltige Seelenschmerzen zu, indem er bewusst auf uns verzichtet, bis wir uns komplett heilen konnten. Das tut er aus Liebe. Und nicht aus Gleichgültigkeit.


Denn unsere Dualseele WILL ja wirklich das ALLERBESTE für uns. Er WILL ja, dass wir uns selbst gegenüber absolut verbindlich sind. Er WILL ja, dass wir genau das für uns selbst tun, was für uns ganz persönlich das allerbeste IST. Weil wir das für uns selbst so entscheiden.


Er will NICHT, dass ER der absolute Mittelpunkt unseres Lebens ist, sondern er will, dass WIR SELBST der Mittelpunkt unseres Lebens sind. Er will, dass wir uns auf uns fokussieren. Wir unser innerstes Potenzial entfalten und vollständig leben.


Unsere Dualseele will NICHT, dass wir für ihn faule Kompromisse eingehen. Oder für ihn auf irgendetwas verzichten, was für uns ganz persönlich wichtig ist. Auf IHN müssen wir keinerlei falsche Rücksicht nehmen. Er will nicht, dass wir sein Leben leben, sondern er will dass wir unser Leben leben. Dass wir uns selbst leben. Er will, dass wir wahrhaftig SIND.


Für IHN müssen wir uns NICHT verändern. Sondern ausschließlich und nur für uns selbst. WIR DÜRFEN :)


© Iris Fischer - www.irisfischer.net

 


Wie unser Ego uns dazu verführt, von unserem Herzen fernzubleiben

...oder warum wir unser Ego nicht auflösen können... - Teil 1



Während unserer seelischen Entwicklung und spirituellen Transformation werden wir immer wieder damit konfrontiert, dass wir angeblich unser Ego auflösen müssen, damit wir den Weg zu uns selbst vollständig bewältigen und unsere Dualseele verbindlich seinen Weg zu uns findet. Fakt ist allerdings, ganz ohne Ego können wir Menschen nicht leben. Wir brauchen es genauso wie unsere Seele, unseren Geist, unseren Verstand und unser Herz. Wir brauchen sämtliche Ebenen unseres Seins, uns in uns selbst ‚ganz’ und vollkommen zu fühlen. Deshalb können wir unser Ego nicht auflösen. Es macht überhaupt keinen Sinn. Dieser Artikel zeigt auf, wie das mit unserem Ego und unserem Dualseelenweg tatsächlich ist. Was mit unserem Ego während unserer Entwicklung wirklich passiert und wie wir eben nicht mehr in die tiefe und manchmal äußerst subtil ausgelegte Falle all der Verlockungen, Verführungen und Versuchungen unseres Ego geraten, um unserem Herzen und der wahrhaftigen Liebe tatsächlich bedingungslos folgen zu können...


Doch was hat es nun mit unserem Ego in Wahrheit tatsächlich auf sich?


Unser Ego und unser Herz sind knallharte Konkurrenten. Solange wir in unserem Ego gefangen sind, führen die beiden permanent einen fast aussichtslosen Kampf gegeneinander. Denn je größer und stärker das Ego in uns ausgebildet ist, desto geringere Chancen hat unser Herz, sich durchzusetzen und tatsächlich die Oberhand zu gewinnen. So dass die wahre Liebe in uns ständig das Nachsehen hat. Und nicht die Beachtung finden kann, die unser Herz die ganze Zeit will.


Unser Ego bildet sich aus sämtlichen Erlebnissen, Erfahrungen und Prägungen unseres Lebens. Unser Ego ist unser Ich-Bewusst-Sein. Es trennt uns gedanklich von allen und allem anderen und hält uns vom tiefen Gefühl des „EinsSeins“ mit uns selber fern.


Aus unserem Ego kommt der Zustand des Denkens und Fühlens von „Ich bin...“...


Aus unserem Ego entsteht die Illusion des getrennt-Seins. Auch wenn wir von gar nichts getrennt sind. Es ist unser Ego, dass uns dies vorgaukelt. Es lässt uns ganz schön in dieser Illusionsfalle zappeln. Und zwar genau solange, bis wir es schaffen, bewusst auf die - an der Stelle - noch leise Stimme unseres Herzens zu hören...


Unser Ego braucht ständig Bestätigung. Weil es sich niemals gut genug fühlt. Und nichts was wir tun, ist ihm jemals genug.


Wenn wir uns in unserem Stolz verletzt und aus unserem Ego heraus missverstanden fühlen, sind wir gekränkt und ziehen uns beleidigt zurück. Selbst wenn es objektiv gesehen, keinen Grund dafür gibt.


Unser Ego lockt und verführt uns mit immer neuen und vermeintlich noch wertvolleren und noch besseren Versprechungen. Es tut alles dafür, um uns bei Laune und bei sich und von unserem Herzen fern zu halten.


Ständig toppt sich das Ego selbst. Und lässt blühende Phantasiebilder, schillernde Illusionen und farbenprächtige Traumbilder in unseren Gedanken und vor unserem inneren Auge entstehen. Der Spruch "Träume sind Schäume" erhält so eine vollkommen neue Bedeutung. Weil diese Gedanken und inneren Bilder nichts mit unserem Herzen und unserer Seele zu tun haben. Sondern rein Egobasiert sind.


Wir baden gewaltig in Selbsttäuschung, Ablenkung und Ausreden. Nur um nicht auf die Stimme unseres Herzens und unserer Seele zu hören.



  • Unser Ego ist das falsch verstandene und falsch definierte „Ich (bin...)“ unseres wahren Selbst
  • Unser Ego will nichts anderes, als Befriedigung in seinem Mangel-Bewusstsein finden
  • Unser Ego ist hoch destruktiv und zerstört die Natürlichkeit unseres wahrhaftigen Seins



Aus unserem Ego kommen destruktive Gefühle wie Hass, Eifersucht, Neid oder Wut. All das kennt unser Herz und die wahre Liebe nicht. Status-Denken, Besitz-Denken oder Rang-Denken („Ich bin besser als andere...“) kommen immer aus einem hungrigen, unerfüllten und gelangweilten Ego heraus. Wenn wir uns über andere erheben, Arroganz oder Egoismus zeigen, kommt das immer aus unserem unbefriedigten Ego.


Besser sein zu wollen, mehr haben zu wollen, genauso sein zu wollen, kommt immer aus dem Ego. Denn es steckt immer ein Mangel-Bewusstsein und ein bewertendes Denken dahinter. Solange wir aus unserem Ego heraus handeln und leben, identifizieren und vergleichen wir uns mit Dingen, die wir nicht sind.


Wir identifizieren und vergleichen uns mit Menschen, die nicht zu uns passen. Und die in Wahrheit nicht zu uns gehören. Da sie uns ständig verändern wollen. Und in ihrer eigenen, künstlich erschaffenen Welt leben.


Während wir aus unserem Ego heraus handeln und leben, bewerten wir alles und jeden. Was eine absolut subjektive Wahrnehmung von uns ist und meist nicht den wahren, logischen und objektiv „beweisbaren“ Tatsachen und Fakten entspricht.


Wenn wir aus unserem Ego heraus leben, erschaffen wir uns eine künstliche Realität. In der immer weniger wirklich echt ist. Nichts mehr natürlich und nichts mehr authentisch ist. Wir erschaffen uns eine künstliche Welt, in der jegliche Lebendigkeit dann ganz von selbst verloren geht. Wir entfernen uns immer mehr von der Natur. Und von unserem wahren, natürlichen Sein.


Solange wir uns in unserem bedürftigen Ego befinden, sind wir sehr materialistisch eingestellt. Alles muss weiter, besser, schöner, größer, erfolgreicher, perfekter und wertvoller sein. Wir kaufen uns Dinge, die wir nicht brauchen und die wir uns in Wahrheit nicht leisten können, die uns - wenn wir ganz ehrlich zu uns selber sind - vielleicht auch gar nicht gefallen, nur um Menschen zu beeindrucken, die wir in Wahrheit nicht mögen. Und die wir nicht bei uns haben wollen.


So etwas irrsinniges und absolut unlogisches schafft nur unser (bedürftiges) Ego ;)


Sobald unser Ego die Macht an sich gerissen hat, sind wir ihm hilflos ausgeliefert. Denn unser Ego macht mit uns, was es will.


Zumindest solange, bis wir uns wirklich bewusst werden, wie sehr unser Ego uns lenkt und unser gesamtes TUN und HANDELN bestimmt.


Wir fangen an zu manipulieren und zu kalkulieren, wir „rechnen mit anderen ab“ und denken in Schubladen und Kategorien. Außerdem spielen wir permanent Machtspielchen. Einzig, weil uns dies Halt und Sicherheit bietet. Vermeintlich. Nicht wirklich! Da uns noch nicht bewusst ist, dass wir wahren Halt und wirkliche Sicherheit nur in unserem Herzen finden.


Unser Ego macht uns zu Menschen, die wir nicht sind. Und die wir in Wahrheit auch niemals sein wollen.


Denn nun sind wir gezwungen, Rollen zu erfüllen, die andere uns vorgeben und aufgrund ihrer Erwartungen uns gegenüber überstülpen. Und die in keiner Weise unserem wahren Sein entsprechen. Wir sind fortan gezwungen, Fassaden zu bilden und nach außen hin ständig Masken aufzusetzen, hinter denen wir unser wahres Sein dann verstecken.


Ego-Bewusstsein zieht Ego-Bewusstsein an. Genauso wie Mangel-Denken nur Mangel-Denken anziehen kann. Und so schlingern wir immer mehr in den Kampf und den ständigen Mangel und geraten immer tiefer in emotionale Abhängigkeiten und in den destruktiven Sumpf unseres Ego-BewusstSEINS.


Weshalb unser Ego unseren Verstand mit permanenten Verlockungen und Versuchungen dazu verführt, ihm seinen chronischen Hunger zu stillen.


Unser Ego verführt unseren Verstand permanent zu Handlungen, die nicht unserem Herzen und unserer Seele entsprechen. Stattdessen entwickelt unser Ego ein Eigenleben und einen fast unstillbaren Hunger nach MEHR und noch MEHR und immer MEHR...


Und dazu ist ihm keine Strategie zu schade.


Oft genug hält unser Ego uns davon ab, unserem Herzen zu folgen und den Weg unserer Seele zu gehen. Unser Ego ist es, dass permanent schreit und von uns Futter und oberflächliche Bedürfnisbefriedigung haben will. Was absolut nichts mit Tiefe und nichts mit echten Gefühlen und wirklicher emotionaler und seelischer Nähe zu tun hat. Weil unser Ego sich lange Zeit unseres Lebens ständig im Mangel befindet. Allerdings können wir unser Ego soviel füttern wie wir auch mögen, wir können versuchen, den Mangel in uns zu befriedigen und unser Ego zufriedenzustellen, es wird dennoch niemals wahrhaftig satt.


Denn es bekommt niemals genug und will immer noch mehr...


Das Ego ist in Wahrheit ein richtiges Biest. Und kann sehr oft ziemlich gemein zu uns sein. Denn reichen wir ihm einmal die Hand, klammert es sich so sehr daran fest, dass wir es nicht mehr abschütteln können. Vollkommen egal, was wir auch tun, es ist uns dann immer im Weg. Und hängt permanent an unserem Sein. Und verleitet uns, Dinge zu tun, die wir nicht sind und die wir nicht mögen und die wir nicht wollen und die nicht unseren inneren Werten, unserer Seele und unserem Herzen entsprechen.


Manchmal ist unser Ego ganz klein und schwach und für uns kaum zu spüren und dann bläst es sich wieder so riesengroß auf, dass wir es niemals genug füttern, befriedigen und sättigen können. Je nachdem, ob wir aus unserem Herzen heraus eine Entscheidung treffen oder ob wir wieder einmal in der Illusionsfalle unserer bewertenden Gedanken sitzen. Und uns von unserem Ego in sämtlichen unserer Handlungen und Entscheidungen diktieren, manipulieren, bedrängen und beeinflussen lassen.


Unser Ego sabotiert permanent unser Herz, unsere Emotionen und unsere Gefühle. Es wettert ständig dagegen. Und redet uns ein, dass wir immer noch mehr haben müssten. Weil es immer zu wenig und niemals genug ist. Dass wir noch mehr tun müssen. Noch tiefer abhängig von unserem Ego sein sollen. Noch mehr Erfolge vorweisen sollen.


Was wir in Wahrheit deshalb tatsächlich tun dürfen, um den Verlockungen und Verführungen unseres Egos zu widerstehen und ihnen nicht mehr aufzusitzen ist, unser Ego bewusst AUFZUGEBEN.


Nicht, es aufzulösen! Was gar nicht möglich ist.


Und was ein urgewaltiger Unterschied ist. Denn zwischen den beiden Gedankengängen „unser Ego AUFZULÖSEN“ oder „unser Ego bewusst AUFZUGEBEN“ liegen gesamte Welten.


Worüber man bewusst nachdenken muss und dies sehr bewusst auf sich wirken lassen darf...


Und diesen Unterschied müssen wir wirklich in unserem Herzen fühlen! Es reicht nicht aus und nützt uns rein gar nichts, ausschließlich mit unserem Verstand und unserer Logik zu wissen und zu verstehen. Nein, wir müssen die Wahrheit tief im Raum unseres Herzens WIRKLICH verstehen. Wir müssen die Wahrheit bewusst FÜHLEN.


Was eine vollkommen andere Wahrnehmung für unser gesamtes (Bewusst-) Sein bedeutet. Und was uns vollkommen neue Erkenntnisse für unseren weiteren Weg bringt. Weil wir mit diesem Wissen ganz anders – nämlich fortan sehr bewusst und überlegt - handeln.


Was im Klartext bedeutet, dass wir uns ganz bewusst entscheiden DÜRFEN, ob wir ein Leben aus unserem Ego heraus führen wollen oder ob wir ein bewusstes Leben aus unserem Herzen heraus bevorzugen. Und bewusst den Weg unserer Seele wählen...


Oder ob wir lieber in der bequemen Hängematte unseres Verstandes liegen bleiben und uns weiterhin in der schillernden Illusionsfalle unseres Denkens verhaken. Und uns das Leben so einfach wie möglich gestalten. Dann aber immer wieder absolut faule Kompromisse dafür eingehen und uns vor uns selbst und vor anderen wie eine Spirale verbiegen müssen.


Oder ob wir lieber unserer immer lauter werdenden Stimme unseres Herzens und unserer Seele folgen und immer mehr echt und authentisch sind. Dafür aber das Risiko eingehen, die Schwierigkeiten und Stolpersteine des Lebens und der bedingungslosen Liebe auf uns zu nehmen und diese so gut es geht, bewusst aufzuräumen und uns unseren Themen tatsächlich stellen.


Und mit den daraus folgenden Konsequenzen auch umgehen und leben zu können. Egal, wie negativ oder positiv sich die Konsequenzen daraus in unserem Leben und in der Liebe manifestieren.


Wenn wir unser Ego bewusst aufgeben wollen, sind wir dazu „verdammt“, uns diesen Konsequenzen zu stellen. Und das volle Risiko einzugehen, nicht zu wissen, was dann passiert. Uns der Ungewissheit hinzugeben. Die Kontrolle bewusst aufzugeben...


Wenn wir unser Herz für die wahrhaftige und bedingungslose Liebe öffnen und uns für ein Leben in dieser Liebe entscheiden, GEBEN wir es bewusst AUF, ein Leben aus unserem Ego heraus zu führen. Wir GEBEN es bewusst AUF, uns von unserem Ego diktieren und unserem Verstand unser Denken und unser Handeln vorschreiben zu lassen. Denn wir entscheiden nur noch aus unserem Herzen.


Wir geben NICHT mehr den Bedürftigkeiten unseres Egos nach und füttern es ganz bewusst nicht mehr mit Dingen von außen. Wir treffen bewusst die Entscheidung, unser Ego auf keinen Fall mehr zu sättigen. Und nicht mehr unserem Mangel-Denken nachzugeben.


Was nun überhaupt nichts damit zu tun hätte, unser Ego vermeintlich oder fälschlicherweise auflösen zu wollen. Denn dann fließt unsere ganze Kraft und Energie in die Richtung eines Kampfes, den wir so überhaupt nicht für uns brauchen können. Da dies keinerlei Sinn macht. Und den wir per se niemals gewinnen können.


Was wir stattdessen brauchen, ist das innere Gleichgewicht von Verstand, Geist, Herz, Körper und Seele.


Und was wir bewusst AUFLÖSEN dürfen, sind all unsere bedürftigen Ego-Gedanken aufgrund unserer emotionalen Abhängigkeiten und Mängel.


Unser Ego an sich können wir nicht auflösen. Denn dann würden wir uns selbst (unser wahres Selbst) auflösen. Das Gefühl „Ich bin...“ können wir nicht auflösen. Es kann nicht wie Eis in der heißen Sonne einfach wegschmelzen. Und ist dann einfach nicht mehr da.


Wir können das Gefühl „Ich bin...“ aber bewusst AUFGEBEN. Indem wir nicht mehr DENKEN „Ich bin...“, sondern, indem wir nur noch bewusst HIN FÜHLEN „Ich BIN...“...


Wir geben unser Ego selbstbewusst (Selbst-BEWUSST oder SELBST-bewusst) auf. Da wir das „EinsSein“ mit uns selbst und in uns selbst und mit unserem Seelenpartner und unserem Dual entdeckt haben. Und uns mit dem Gefühl des „EinsSeins“ vollständig identifizieren.


Ein Leben aus dem Ego heraus funktioniert dann sowieso überhaupt nicht mehr, je weiter wir unseren Weg der Entwicklung voranschreiten. Es geht nicht mehr. Weder können wir noch ein Leben aus dem Ego heraus führen, noch könnten wir eine Ersatz-Liebesbeziehung aus unserem Ego heraus eingehen. Unser Ego wird immer schwächer und leiser und piepst mit der Zeit nur noch ab und an kläglich. Es versucht zwar immer wieder einmal aufzumucken und sich wieder aufzuplustern, was ihm aber nicht mehr gelingt, weil unser Herz und die wahrhaftige Liebe in uns endgültig die Oberhand gewonnen hat.


Es geht schlicht und einfach nicht mehr, weil wir unser Ego mit der Zeit ganz wie von selbst verlieren und aufgeben (die Kontrolle aufgeben), je intensiver und weiter wir uns auf unsere seelische Transformation und auf die bedingungslose Liebe einlassen. Und je tiefer wir uns im innersten Kern unserer Seele und unseres authentischen Seins verankern.


Stattdessen legen wir jetzt unseren Fokus bewusst auf die Fülle.


Und lenken all unsere Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Energie bewusst WEG von unserem Ego und HIN zum innersten Kern unserer Seele und HIN zu unserem wahren, authentischen Sein und HIN zu unserem Herzen.


HIN zu tiefen Gefühlen und HIN zu tiefer und wahrer Erfüllung.


Wir GEBEN es ganz bewusst AUF, auf die dann von selbst immer leiser werdende Stimme unseres Egos zu hören. Es ist uns ganz einfach nicht mehr wichtig. Denn unsere Prioritäten verschieben sich vollständig.


Unser Ego versucht zwar trotzdem immer wieder, unser Herz zu beeinflussen und uns von unserem Fühlen abzulenken, es wird immer wieder gemein und stellt uns immer wieder ein Bein und versucht uns zu locken und versucht uns zu verführen, uns von unserem Herzen wegzubewegen, aber mit der Zeit gelingt das unserem Ego nicht mehr. Oder besser gesagt immer weniger. Da uns jetzt ganz schnell bewusst wird, ob es die Stimme des Egos ist, die sich da meldet, oder ob es unsere Gedanken sind, die wir wahrnehmen oder ob unser Herz oder unsere Seele aus seiner Tiefe zu uns spricht.


Manchmal ist es auch einfach ein Test. Ob wir uns wieder in Ausreden, Ablenkungen oder bewertenden Gedanken verfangen. Ob wir ganz einfach in unsere alten Muster zurückfallen.


Es geht also in Wahrheit niemals darum, in falsch verstandenen Handlungen und nutzlosen Energieverschwendungen zu kämpfen, um das eigene Ego und das „Ich bin...“ aufzulösen.


Sondern es geht einzig und alleine darum, das Leben aus unserem Ego heraus bewusst aufzugeben, wenn wir uns selbstbewusst FÜR die bedingungslose Liebe und FÜR ein Leben aus unserem Herzen und FÜR ein Leben mit dem Weg unserer Seele entscheiden...


Etwas bewusst AUFZUGEBEN ist eine innere Haltung.


Es ist unsere innere Einstellung. Von der wir tief in unserem innersten Kern felsenfest überzeugt sind. Und die sich genau richtig und stimmig und passend für uns anfühlt. Weil wir uns vollständig damit identifizieren und kristallklar mit dieser inneren Einstellung verbunden sind.


Etwas bewusst aufgeben können wir jederzeit. Weil wir die innere, emotionale Freiheit besitzen, uns jederzeit zugunsten etwas neuem oder besserem bewusst zu entscheiden.


Genauso wie wir jederzeit eine einmal getroffene Entscheidung bewusst revidieren und bewusst wieder verändern können. In eine andere Richtung, die dann eventuell besser passt, umschwenken können. Wenn wir auf unser Herz und auf unsere Seele und auf unsere Intuition selbstbewusst hören :)


Aus unserem Ego heraus zu leben, ist deshalb nicht grundsätzlich falsch.


Es ist eben eine Sache des Bewusstseins und des bewussten Seins, ob wir uns das Leben so einfach wie möglich erschaffen und gestalten wollen – dafür aber in Kauf nehmen, permanent faule Kompromisse einzugehen und nur an der Oberfläche zu leben – oder ob wir uns für ein natürliches Leben mit Tiefe und für die wahre Liebe mit echter emotionaler und seelischer Nähe und Innigkeit entscheiden, so wie das natürliche Sein es grundsätzlich vorsieht. Es ist eine sehr bewusste Entscheidung zwischen Kopf und Herz.


Also eine bewusste Entscheidung für uns zu treffen, ob wir lieber in einer künstlich erschaffenen Realität leben und oberflächlich und ohne Tiefgang vermeintliche Liebesbeziehungen führen wollen oder ob wir uns bewusst dazu entscheiden, ein wahrhaft authentisches Leben zu führen und wahrhaftig und echt bedingungslos lieben. Uns bedingungslos dazu entscheiden, mit diesem einen einzigen Menschen, der wirklich zu uns gehört, unser Leben zu verbringen. Uns auf eben diesen einen einzigen Menschen absolut festzulegen und uns ohne jeden faulen Kompromiss auf diesen einen einzigen Menschen zu hundert Prozent einzulassen. Mit jeder Faser unseres ganzes Seins. Was bedeutet, den Menschen den wir zutiefst lieben, genauso SEIN zu lassen, wie er ist. Nichts an ihm verändern zu wollen. Es sei denn, dieser Mensch entscheidet sich aus seinem Herzen und aus seinem freien Willen heraus, etwas bei sich zu verändern. FÜR UNS... und FÜR ein gemeinsames WIR...

Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob wir eine verbindliche geheilte Beziehung und Partnerschaft auf Augenhöhe mit unserem geliebten Dual gemeinsam leben (wollen), weil beide Herzen und beide Seelen sich ganz bewusst für ein gemeinsames WIR entschieden haben oder ob das (bedürftige) Ego sich dies lediglich zweckgebunden und aus Vernunfts-Gründen wünscht.


Die Kontrolle über unser Ego aufzugeben ist alles andere als einfach. Geschieht aber quasi „von selbst“, wenn wir uns bewusst dazu entschieden haben, den Weg unserer seelischen Entwicklung und spirituellen Transformation vollständig zu gehen.


Und in diesem Fall eben NICHT einfach aufzugeben und – weil es sehr viel bequemer ist - den leichten und einfachen Weg des Egos zu wählen. Sondern absolut bedingungslos ALLES was mit diesem schwierigen und überaus schmerzhaften Weg verbunden ist, auch durchzuhalten und zu akzeptieren.


Denn ausschließlich dann, wenn wir unser Ego bewusst aufgeben und wenn wir ALLES was unsere Seele lernen will vollständig durchhalten und aushalten, was uns auf diesem Weg der Entwicklung passiert, kommen wir wirklich in unser offenes Herz und der gemeinsam gelebten wahrhaftigen, bedingungslosen Liebe und unserem Dual auch wirklich nah.


Nur dann können wir die wirkliche Tiefe und emotionale und seelische Nähe und Innigkeit der bedingungslosen Liebe auch tatsächlich zulassen. Weil wir die Bedingungslosigkeit und Verbindlichkeit dieser Liebe dann wirklich bewusst annehmen, empfangen und aushalten können...


Wir DÜRFEN auf unser Herz und auf unsere Seele hören. Denn Liebe zieht immer nur Liebe an :)


© Iris Fischer – www.irisfischer.net



Wie unser Ego uns dazu verführt, von unserem Herzen fernzubleiben
...oder...warum wir unser Ego nicht auflösen können... Teil
2



In der Beziehung zu unserer Dualseele wird uns immer mehr bewusst, dass wir gar nicht anders können, als unser Ego hinter uns zurückzulassen. Und der Stimme unseres Herzens konsequent zu folgen. Je weiter wir den Weg mit unserer Dualseele gehen, desto tiefer und fester verankern wir uns ganz von selbst in unserem Herzen. Und die bedingungslose Liebe in uns gewinnt immer mehr an Raum. Je radikaler und konsequenter wir den Weg unseres Herzens gehen, desto weniger funktioniert unser Ego. Ja, wir lassen das Leben aus dem Ego sogar ganz bewusst hinter uns zurück. Derweil haben wir unser Ego nicht aufgelöst. Nein, unser Ego existiert weiter. Nur haben wir uns bewusst dazu entschieden, in eine andere Richtung zu gehen. Weil wir genau wissen, dass jetzt vollkommen andere Dinge elementar und relevant für uns in unserer Dualseelenziehung sind. Denn alles in uns und um uns herum hat sich verändert. Alles ist radikal anders geworden...


Ja, WIR sind im Laufe unserer Entwicklung radikal in unserem Denken, Fühlen und Handeln geworden.


Und es gibt nur noch „Ja oder nein“ oder „ganz oder gar nicht“ für uns. Sowohl im Leben, als auch in der Liebe. An der Stelle gibt es kein „vielleicht“ mehr in unserem Leben. Es gibt kein "nur halb" oder "nur ein bisschen davon" oder „um den heißen Brei herumreden“ mehr. Und es existiert keinerlei Unverbindlichkeit für uns mehr. Alles was wir denken, was wir sagen, was wir fühlen und was wir tun, ist absolut verbindlich.


Jegliche emotionale Bedürftigkeit in uns hat sich aufgelöst. Wir leben und lieben ohne Erwartungen und ohne Bedingungen. Ja, wir leben absichtslos. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes emotional frei. Und genießen unsere neu gewonnene Freiheit. Und unsere bewusste innere Befreiung. Was aber nicht bedeutet, dass wir oberflächlich trotzdem noch tun können, was unser Ego will. Nein :)


Wir tun das, was die Stimme unseres Herzens und unserer Seele uns sagt.


Die dicken Mauern des Selbstschutzes um unser Herz existieren nicht mehr. Sie sind längst eingestürzt und gesprengt und zu winzigen Staubkörnern zerfallen. Die schützende Dornenhecke um unser Herz haben wir von innen heraus eingerissen. Sie existiert ebenfalls schon lange nicht mehr. Unser Herz liegt absolut ungeschützt und nackt und vollkommen verletzlich in der Hand unseres geliebten Menschen. Befindet sich dieser Mensch jetzt noch in seinem Ego, wird er unser schutzlos daliegendes Herz rigoros ablehnen. Er wird es ignorieren und von sich weg schieben. Schlimmstenfalls lässt er es sogar fallen. Und beachtet es dann nicht mehr, wenn es zu seinen Füßen im Staub liegt. Egal, was dann mit unserem Herzen passiert. Es interessiert ihn scheinbar nicht mehr. Weil er uns und seine Liebe für uns an diesem Punkt strikt verleugnet. Ja, sogar verleugnen muss. Nämlich um uns ganz genau zu zeigen, an welchem Punkt unserer Entwicklung wir selbst stehen und damit wir ebenfalls erkennen, an welchem Punkt in Wahrheit ER steht.


Wir selbst sind es jetzt, die unser Herz halten, beschützen und tragen. Mit all unserer Liebe, Fürsorge, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und Respekt für uns selbst. Indem wir gelernt haben, kristallklare Grenzen zu setzen. Und uns von unserem Dual abzugrenzen, wo es sich stimmig und richtig für uns anfühlt.


Unser Dual kann an diesem Punkt der Entwicklung unser Herz nicht mehr halten, beschützen und tragen. Da ihm die Kraft und Energie hierfür fehlt. Sie ist ihm abhanden gekommen, je mehr wir an Kraft gewonnen und in unserer eigenen Mitte angekommen sind. Wo er sich ja längst schon befindet.


Zudem befindet er sich noch zu sehr in seinem Ego. Er befindet sich noch in seiner Angst. Und kann sich – wenn er sich explizit für den Weg seines Herzens entscheidet – erst jetzt langsam und Schritt für Schritt aus seinem eigenen Ego herauslösen. Und sich aus seinen eigenen emotionalen Mängeln befreien. Die wir ihm an der Stelle nicht mehr auffüllen. Da wir ihm keinerlei Energie mehr zufließen lassen. Weshalb er sich jetzt intensiv um sich selbst kümmern und seine eigene Seele bewusst heilen darf.


An dem Punkt unserer Entwicklung beachten wir unser Ego kaum noch. Weil es uns immer unwichtiger wird. Und unsere Prioritäten sich vollständig verschieben.

Der Unterschied ist uns jetzt bereits sehr bewusst, wann wir aus unserem Herzen heraus und wann (noch) nach unserem Ego handeln. Was wir dann ganz leicht feststellen und testen können. Denn gleichzeitig bedingungslos zu lieben und nach unserem Ego zu handeln, geht nicht. Wir müssen uns für einen der beiden Wege entscheiden. Da es einfach nicht möglich ist, auf zwei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Obwohl viele Seelenpartner und viele Dualseelen das über lange Zeit wollen. Nein, sie wollen dies nicht aus ihrem Herzen heraus, da dieser Wunsch ausschließlich aus den Tiefen des bedürftigen Egos stammt.


Viele denken, sie können beides nebeneinander haben. Sowohl das Fühlen aus ihrem Herzen heraus als auch das bequeme und leichte Leben aus ihrem Ego. Und sind nicht bereit, zu verzichten.


Sie wollen alles und erhalten deshalb in Wahrheit nichts.


Weil es in unserem Herzen nur „entweder – oder“ gibt. In der bedingungslosen Liebe gibt es kein „sowohl - als auch“. Es gibt nur ein „ganz oder gar nicht“. Es gibt nur Herz ODER Ego. Genau wie es nur wahre Liebe ODER Angst gibt. Nicht beides nebeneinander.


Solange wir noch in unserem Ego verhaftet sind, erhalten wir die wahrhaftige Liebe immer nur wohldosiert. Und immer nur tröpfchenweise. Niemals zu viel. Und niemals genug. Eher viel zu wenig. Wenn überhaupt. Und die Sehnsucht in uns ist noch sehr stark.


Unser Ego will allerdings immer noch mehr. Denn es ist niemals zufrieden mit dem, was unser Seelenpartner oder unsere Dualseele uns gibt. Es will immer mehr...

Da wo unser Herz längst glücklich und vollständig erfüllt ist, will unser Ego noch mehr.


Unser Herz liebt. Bedingungslos. In der wahrhaftigen Liebe gibt es auch keinen „Liebeskummer“ in unserem Herzen. Denn unser Herz ist immer erfüllt. Vollkommen egal, ob unser Seelenpartner oder Dual nun in unserem Leben anwesend ist oder sich wieder einmal in sein Schneckenhaus verzogen und sich darin stur, feige und voller Angst verschanzt hat.


Was zutiefst leidet, ist unsere Seele. Und das können wir nicht ignorieren. Keiner von beiden. Denn dieses seelische Leid, die oft immensen Seelenschmerzen und die Tränen unserer Seele manifestieren sich derart heftig in unserem Leben und in unserem Sein, dass wir in diesem Moment hinsehen MÜSSEN. Dass wir hin spüren MÜSSEN. Wir müssen diesen Schmerz unserer Seele zulassen. Denn unsere Seele leidet, weil der andere Seelenteil ihr fehlt. Unsere Seele leidet solange, solange noch alte Wunden und nicht verheilte Verletzungen in uns existieren. Solange noch Schattenseiten in uns sind, die wir noch nicht bewusst wahrgenommen, gesehen, erkannt, beachtet und aufgelöst haben. Solange meldet sich auch immer wieder unser Ego. Und will unsere Aufmerksamkeit erzwingen.


Unser Ego will immer Bestätigung. Es braucht permanent Lob. Und muss immer wieder gestreichelt werden. Sonst ist es vollkommen unzufrieden. Und lässt uns dies ganz gewaltig spüren.


Um von uns immer wieder bestätigt, gelobt und gestreichelt zu werden, versucht unser Ego, zu verhandeln. Und ist deshalb bereit, mit faulen Kompromissen zu leben. Nur, um das zu erhalten, was es unbedingt will. Nur um seinen ständigen oberflächlichen Hunger zu stillen.


Zur gleichen Zeit versucht unser Herz, die Oberhand zu gewinnen. Und kämpft mit all seiner Kraft und all der Liebe in sich darum, von uns endlich wahrgenommen, gehört und gesehen zu werden.


Wahre Liebe ist nicht verhandlungsbereit. Wahre Liebe verlangt eine radikale Entscheidung. Wahre Liebe verlangt glasklare Klarheit. Wahre Liebe verlangt Konsequenz.


Dieses Verlangen ist kein Verlangen unseres Ego. Sondern dieses Verlangen ist das natürliche Verlangen der Liebe nach sich selbst. Dazu braucht es kein Ego. Dazu braucht es nur unser Herz. Und eine kristallklare Entscheidung.


Die Liebe verlangt all unseren Mut.


Unser Ego macht es uns leicht, mutig zu sein. Da es grundsätzlich oberflächlich bleibt. Und das uns nicht weh tut.


Unser Herz allerdings macht es uns schwer. Weil wahre Liebe nur gelebt werden kann, wenn wir bereit sind, unseren innersten Kern anzunehmen. Die wahre Tiefe in uns vollständig zulassen. Dann kommt auch der vergrabene Schmerz wieder zum Vorschein. Und will endlich aufgelöst werden. Was nur geht, wenn wir unser Ego bewusst aufgeben. Und uns dem lange verdrängten Schmerz in uns stellen.


An der Stelle unserer Entwicklung wissen wir also sehr genau, dass es um vollkommen andere Dinge geht, als vermeintlich das Ego in uns aufzulösen. Sondern dass es einzig darum geht, unser Leben aus dem Ego bewusst aufzugeben. Was sowieso wie von selbst passiert, wenn wir uns auf all dieses bedingungslos einlassen.


Wir erkennen jetzt sehr genau, dass sich alles komplett falsch und unstimmig anfühlt, sobald wir aus unserem Ego heraus handeln. Und wir uns absolut unwohl dabei fühlen.


Handeln wir aber aus unserem Herzen und vertrauen unserer Intuition, fühlt sich alles komplett stimmig für uns an.


Besitz-Denken, Konkurrenz-Denken, „Haben wollen“ kommt immer aus unserem Ego. Erwartungen, Bedingungen, Versuche etwas zu verhandeln kommt immer aus unserem Ego.


Bedingungslosigkeit dagegen kommt aus der Tiefe unserer Seele. Und unseres Herzens.


Wenn wir an dem Punkt unserer Entwicklung angekommen sind, haben beide Dualseelen normalerweise schon längere Zeit keinen Kontakt. Da wir Herzensmenschen uns für die Verbindlichkeit zu uns selbst entschieden haben. Und unser geliebtes Dual erst einmal in seinem Leben und in seinem Ego zurückbleiben musste. Auch wenn wir mit dieser Entscheidung sowohl uns selbst, als auch unser geliebtes Dual zutiefst verletzt haben. Selbst wenn sich in diesem Moment alles absolut richtig für uns angefühlt hat. Denn ihm musste auch erst bewusst werden, WARUM wir überhaupt vermeintlich gegen ihn gehandelt haben. WARUM wir ihn zurückgelassen haben. Warum wir ihn vermeintlich fallen gelassen haben.


Ihm musste erst so richtig bewusst werden, dass er ja jederzeit an unserer Seite und in unserem Leben sein DARF, WENN er sich sehr bewusst dafür entscheidet, sein Leben aus seinem Ego ebenfalls aufzugeben. Und ebenfalls dem Leben aus seinem Herzen heraus folgt. Echte Verbindlichkeit sich selbst gegenüber und uns gegenüber zulässt. Und uns einen expliziten und exklusiven Platz in seinem Leben und an seiner Seite einräumt. Uns verbindlich in sein Leben einlädt.


Wir dürfen uns niemals selbst in das Leben unseres Duals einladen. Diese exklusive Einladung muss vollkommen aus seinem Herzen heraus kommen, weil er uns mit jeder Faser seines Seins an seiner Seite und in seinem Leben haben will. Weil er sich aus seinem reinen und freien Willen dazu entschieden hat. Wenn er das nicht tut, können wir rein gar nichts daran ändern.


Erst jetzt befindet sich auch unser Dual explizit in seinem Heilungsprozess. Wenn er dies für sich zulässt.


Wir spüren es, dass er sich konträr zu uns und mit uns entwickelt. Dass in ihm ebenfalls gewaltig etwas passiert. Und dass sich auch Dinge bei ihm mit der Zeit wirklich verändern.


Jetzt können wir all dies auch annehmen und akzeptieren, ohne die Wahrheit zu unterdrücken und zu verdrängen. Nein, wir nehmen dies an. Und lassen ihn in seinem Leben einfach sein. Egal, wie sein Leben alleine (ohne uns) auch aussehen mag.


Das Universum „trennt“ an der Stelle beide Dualseelen. Dabei ist dies keine wirkliche Trennung. Denn Trennung ist ja nur eine Illusion unseres Egos. Und unseres bewertenden Denkens. Selbst wenn Dualseelen sich über viele Jahre nicht sehen, hören und lesen würden, wären sie immer miteinander verbunden. Und würden sich trotzdem spüren.


Es ist deshalb keine echte „Trennung“, weil beide – jeder für sich – alleine sein MÜSSEN, um sich aus ihren bisherigen Ego-Strukturen zu befreien. Und sich vollständig und felsenfest in ihrem Herzen und der bedingungslosen Liebe zu verankern.


Von einem echten und ganz bewusst herbeigeführten Kontaktabbruch von einem von beiden will ich jetzt gar nicht anfangen. Denn das steht wieder auf einem anderen Blatt. Da die Gründe hierfür vollkommen andere sind. Und ein echter Kontaktabbruch ja bedeutet, dass man die Türe hinter sich zuschlägt. Und mit dem anderen nichts mehr zu tun haben will. Aber auch das hat dann seinen Sinn. Und beide sollen daraus lernen.


Beide Dualseelen MÜSSEN in bestimmten Phasen ihrer Entwicklung alleine sein, um bestimmte Lernaufgaben für sich zu meistern. Da dies gemeinsam nicht geht. Ja, sogar schlichtweg unmöglich ist.


Auch ich habe mir da lange Zeit etwas vorgemacht. Bis mir wirklich bewusst geworden ist und ich es in meinem Herzen verstanden habe, dass es tatsächlich nicht anders geht...


Wir Herzensmenschen können unsere größte, schwierigste und schmerzhafteste Lernaufgabe - die wahre Liebe als Glücksquelle im Außen vollständig loszulassen - NICHT lernen, solange unser Dual greifbar für uns ist. Solange Kontakt zwischen beiden besteht. Dazu MÜSSEN beide Duale „getrennt“ voneinander sein. Da GLEICHZEITIG unser Dual lernt, sich auf uns und auf diese Liebe EINZULASSEN.


Während wir also intensivst lernen, die Liebe im Außen vollständig loszulassen und uns auf uns selbst komplett und verbindlich einzulassen, lernt unser Dual, die Kontrolle seines Verstandes aufzugeben und loszulassen. Ob er sich wirklich aus seinen Ego-Strukturen herauslöst, steht auf einem anderen Blatt.


Und während unser Dual lernt, sich auf die wahre Liebe an sich einzulassen, lernen wir, unser Ego bewusst aufzugeben. Es bewusst loszulassen und nur noch nach unserem Herzen zu leben.


Durchläuft einer von beiden oder gar beide diese elementare Lernaufgabe des Loslassens und Einlassens und bewussten Aufgebens nicht, gibt es auch niemals ein gemeinsames „Wir“!


Es geht einfach nicht. Auch wenn unser Ego genau das nicht glaubt. Und immer wieder versucht, diese Tatsachen zu umgehen. Indem es immer wieder Kontakt zum anderen sucht. Was sich uns dann in sehr deutlichen – leisen bis extrem lauten - Handlungsimpulsen zeigt. Oder, indem wir auf seine vollkommen unverbindlichen Kontaktversuche weiterhin eingehen.


Solange die Unverbindlichkeit zwischen beiden Dualseelen herrscht, halten sich beide gegenseitig in ihrem Ego gefangen. Denn keiner von beiden lässt sich dann wirklich auf die Tiefe des Herzens ein. Allerdings treibt unsere Seele uns ganz von selbst weiter, wenn sie sich weiterentwickeln und lernen, wachsen und reifen will. Dann können wir uns gar nicht dagegen wehren. Und wir können uns selbst nicht mehr widerstehen. Auch unser Ego kann dagegen dann überhaupt nichts ausrichten. So subtil es versucht, uns bei sich zu halten.


Denn unser Ego ist überaus raffiniert, wenn es darum geht, seine Bedürftigkeiten und Mängel zu stillen.


Unser Ego hat schlichtweg Angst. Es hat Angst, die tiefe und wahre Liebe und diesen Menschen, der uns so unglaublich wichtig ist und der uns so unglaublich gut tut und der wirklich zu uns gehört, wieder zu verlieren. Unser Ego hat Angst, das beste was uns jemals passiert ist, wieder zu verlieren. Nicht bei sich halten zu können. Unser Ego hat sogar (die berechtigte) Angst, sich selbst zu verlieren.


Unser Herz hat diese Angst nicht. Denn es fühlt ja die Liebe die ganze Zeit in sich. Unser Herz fühlt die Wahrheit. Und beide Seelen wissen in Wahrheit ALLES...


Wenn gerade Funkstille zwischen beiden Dualseelen herrscht und uns der Impuls oder der Wunsch überkommt, unser Dual endlich wieder zu sehen, ihn zu hören oder ihn bei uns zu spüren, ist es ein urgewaltiger Unterschied, ob unser Ego dies will oder ob unser Herz sich dies wünscht. Weil es das Ur-Bedürfnis unseres Herzens ist, mit unserem Dual verbindlich zusammen zu sein.


Wenn wir also Kontakt zu unserem Dual aufnehmen, obwohl er ganz offensichtlich vollkommen mit sich und seinem Leben beschäftigt ist und gerade keine Notiz von uns nimmt – ja, KEINE Notiz von uns nehmen DARF - ist es allein unser Ego, dass uns dazu anstiftet, ihn mit einer Kontaktaufnahme an uns zu „erinnern“. Und eine Reaktion von ihm in unsere Richtung zu provozieren. Indem wir ihm beispielsweise zu seinem Geburtstag gratulieren oder zu Feiertagen schreiben und in der Phase dann keine Antwort von ihm mehr erhalten. Manche schicken ihm gar Geschenke und belohnen ihn unbewusst noch dafür, dass er rein gar nichts verbindlich in ihre Richtung oder überhaupt für sie tut. Weil sich nicht wenige vormachen, dass man mit seinem Dual doch freundschaftlich umgehen könne.


NEIN, das können wir nicht. Weil es zwischen Dualseelen um wahre, bedingungslose Liebe und nicht um Freundschaft geht. Der Umgang, den Dualseelen miteinander pflegen, solange beide noch in ihren emotionalen Bedürftigkeiten feststecken, hat mit wahrer und echter Freundschaft sowieso gar nichts zu tun. Da echte Freundschaft - zumindest nach meiner Definition - etwas vollständig anderes ist. Und auf einer vollkommen anderen Ebene stattfindet.


Unser Ego ist fies. Unser Ego ist gemein. Denn es macht uns sehr subtil vor, dass dieser Impuls der Kontaktaufnahme zu ihm ein Herzens-Impuls ist. Obwohl in Wahrheit das Ego dahintersteckt. Und wenn wir diese subtile Illusion unseres Egos nicht aufdecken, wenn wir diese nicht wahrnehmen und als Wunsch unseres Egos erkennen, handeln wir wieder in Richtung unseres Duals. Obwohl wir genau wissen, dass von ihm keine Antwort (mehr) kommt. Wir demütigen und erniedrigen uns in Wahrheit selbst, wenn wir um seine Aufmerksamkeit betteln. Das tut niemals unser Dual. Und es kommt genau deshalb nichts von unserem Dual zurück, WEIL wir aus unserem Ego heraus handeln. Und ER das immer als Ego-Handlung von uns erkennt! Was er uns dann mit seiner Nicht-Reaktion spiegelt. Er ignoriert uns, er verleugnet uns, er beachtet uns an dem Punkt überhaupt nicht mehr. Ja, er lehnt uns scheinbar regelrecht ab. Was uns aber zu unserem tiefsten und schlimmsten Trauma zurückführt und wir gezwungen sind, uns damit bewusst zu befassen. Nämlich unser Trauma der Ablehnung und unsere anerlernte Maske der Flucht.


Alle Menschen die vor tiefer emotionaler und seelischer Nähe und absoluter Verbindlichkeit flüchten, tragen die tiefe Wunde der Ablehnung in sich. Und haben die Maske der Flucht aufgesetzt. Oft über viele Jahre ihres gesamten Lebens.


Unser Dual lässt uns dies alles mit seiner scheinbaren Ablehnung spüren.


Genauso wie wir ihn eine Ego-Handlung spüren lassen würden, wenn er aus seinem Ego heraus Kontakt zu uns aufnimmt. Dann würden auch wir uns von ihm automatisch zurückziehen. Dann würden auch wir ihn ignorieren. Und nicht beachten. Und wir würden ihn ablehnen. Schlimmstenfalls vielleicht auch verleugnen.

Auch wenn du jetzt beim lesen vielleicht den Kopf schüttelst und sagst: „Nein, das würde ich niemals tun“.


Doch. Würden wir :)


Ab einer gewissen Phase - wenn wir den Entwicklungsprozess unserer Seele wirklich vollständig durchlaufen  - werden wir nämlich auch unserem Dual gegenüber sehr konsequent und radikal. Zumindest solange er sich selbst noch nicht geheilt und emotional aus seinen Ego-Strukturen befreit hat.


Und dennoch lieben wir unsere Dualseele noch mehr und noch tiefer als jemals zuvor. Weil wir uns selbst bewusst tiefer und wahrer, verbindlicher und bedingungsloser lieben als jemals zuvor.


Wenn wir tatsächlich vollkommen absichtslos und wirklich bedingungslos einem Impuls folgen, der WIRKLICH aus unserem Herzen und aus der Tiefe unserer Seele kommt, ist das etwas vollkommen anderes. Denn das wird er ebenfalls spüren. Und sich dann automatisch ganz anders verhalten. Da dies eine rein energetische Sache aus Ursache und Wirkung ist.


Wir brauchen unsere Dualseele nicht an uns zu „erinnern“. Oder ihn irgendwie auf uns aufmerksam machen. Da er uns ebenso wenig vergessen wird, wie wir ihn. Er KANN uns NICHT vergessen. Genauso wie wir ihn niemals vergessen. Da er uns ja genauso sehr liebt. Auch wenn er das vielleicht nicht explizit zugeben kann. Er zeigt und dies anders...


Wenn unser Dual sich tatsächlich gegen ein verbindliches „Wir“ und gegen ein gemeinsames Leben mit uns entscheiden sollte – was ja bei etlichen Seelenpartnern und Dualseelen tatsächlich der Fall ist - kann das auch darin den Grund haben, dass er einfach nicht klar damit kommt, wie sehr wir in Wahrheit sein Spiegel sind.


Vielleicht kann er es nicht ertragen, wie sehr er sich selbst in uns wahrnimmt und sich selber in uns und unserem Sein erkennt. Vielleicht erträgt er es nicht, WEIL wir sein perfekt ergänzendes zweites "Ich" sind.


Und er will einfach nicht hinsehen. Er will sich selbst und sein eigenes „Fehlverhalten“ nicht ständig auf dem Silbertablett serviert bekommen. Er lehnt scheinbar uns ab und lehnt dabei doch immer sich selbst ab.


Er WILL dann seine Angst (noch) gar nicht wirklich überwinden. Und diese komplett auflösen. Weil er dann keine Barriere mehr hat, hinter der er sich mit Ausreden und Ablenkungsmanövern vor uns und vor sich selbst und vor der Wahrheit verstecken kann. So ist es leichter und einfacher für ihn, in seinem alten Leben, in seinen alten Mustern und in seinem bedürftigen Ego zu bleiben. Weil er sich so nicht dem Ur-Schmerz der Wahrheit aussetzen muss. Und dagegen kann auch die Liebe nichts ausrichten. Weil sie noch nicht die Kraft hat, sich so gegen das Ego zu stemmen, dass er sein Ego bewusst FÜR diese Liebe aufgibt.


Oft sieht es aber einfach nur so aus, als ob die „Trennung“ beider Dualseelen endgültig und für immer wäre. Weil einfach der passende Zeitpunkt für eine verbindliche Partnerschaft noch nicht gegeben ist.


Denn nicht immer ist zwischen Dualseelen alles genauso, wie es auf den ersten Blick scheint!


Viele sind der Ansicht, sie wären schon so weit, sich auf eine verbindliche Partnerschaft mit ihrem Dual einzulassen, selbst wenn sie noch gar nicht mit ihrer Transformation vollständig durch sind. NEIN. Noch lange nicht!


Aus eigenem Erleben kann ich sehr genau sagen, dass wir erst JETZT und an diesem Punkt unseres Bewusstseins – unseres bewussten SEINS – und unserer seelischen Weiterentwicklung WIRKLICH bereit für echte Verbindlichkeit mit unserer geliebten Dualseele sind.


Erst dann, wenn wir WIRKLICH unser Ego bewusst aufgegeben haben und unser Herz wirklich stark genug ist, die „Kontrolle“ über unser Ego zu übernehmen, sind wir WIRKLICH bereit für Verbindlichkeit. Erst dann, wenn wir zu einhundert Prozent mit unserem wahren, authentischen Sein verbindlich verbunden sind – wenn wir keinerlei faule Kompromisse unseres Egos mehr eingehen und wenn wir nicht mehr auf die subtil ausgelegten Fallen unseres Egos mit seinen Verlockungen und Versuchungen und Verführungen hereinfallen – ERST DANN sind wir wirklich bereit für die verbindlich gelebte wahrhaftige Liebe.


Erst dann, wenn wir uns keinerlei Selbsttäuschung mehr hingeben und uns selbst gegenüber absolut offen und ehrlich geworden sind, sind wir wirklich soweit.

Es ist unser Verstand und es ist unser Ego, dass diesen Fakt nicht wahrhaben will. Dass genau diese Tatsachen immer wieder leugnet.


Es ist unsere Seele und es ist unser Herz, dass immer die Wahrheit spürt.


Es ist eine Frage unseres (Ge-) Wissens – unseren inneren Werten und tiefen Überzeugungen – WEM wir tatsächlich Raum geben. Geben wir unserer Seele und unserem Herzen den Raum den es braucht und somit die Kraft und die Oberhand oder überlassen wir unserem Ego das Sagen...


© Iris Fischer – www.irisfischer.net



Über die Autorin



Iris Fischer ist Autorin von sieben Büchern, Expertin für sensible Menschen und diplomierte systemische Einzel- u. Paar-Therapeutin. Selbst hochsensibel und hochsensitiv begleitet und unterstützt sie hochsensible Menschen seit 2008 darin, ihren ureigenen Weg für sich zu finden. Sie inspiriert und motiviert und gibt die passenden Impulse. Sie unterstützt ihre Klientinnen mit sehr viel Herz, Humor und Verstand darin, das innere Feuer in sich zu entdecken. Sich zu verwirklichen und zu entfalten und mit allen Facetten einfach authentisch und angstfrei in der wahrhaftigen (Selbst-) Liebe zu SEIN.